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Regierungswahlen Kanton Bern Es sieht nicht nach einem Machtwechsel aus

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Aus dem Archiv: Die Harmonie trügt im rot-grünen Wahlkampf-Lager
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 25.02.2022. Bild: Keystone
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Im Kanton Bern sieht es nicht nach einem Machtwechsel aus, die Bürgerlichen werden die Mehrheit in der Regierung behalten. Für dieses Szenario bei den Wahlen vom 27. März sprechen gleich mehrere Argumente.

Der Kanton Bern ist nach wie vor ein bürgerlich dominierter Kanton. Die Städte und Agglomerationsgemeinden rutschten in den letzten Jahren zwar tendenziell immer mehr nach links, jedoch ist die SVP mit einem Wähleranteil von 29 Prozent (Wahlen 2018) immer noch die stärkste Partei.

Hinzu kommt: Wahlen im Kanton Bern können nicht mit nationalen Wahlen verglichen werden. Für die Wahlen auf kantonaler Ebene interessieren sich erfahrungsgemäss viel weniger Wahlberechtigte als für die Nationalrats- und Ständeratswahlen. Zum Vergleich: 2018 betrug die Wahlbeteiligung im Kanton Bern 30.5 Prozent. Bei den nationalen Wahlen ein Jahr später waren es jedoch 47.4 Prozent.

Mobilisierung als Knackpunkt

Dieses grosse Gefälle zwischen der nationalen und der kantonalen Ebene bedeutet nichts anderes, als dass die Ergebnisse nur bedingt miteinander vergleichbar sind. Und auch, dass vor allem jene Kreise an kantonalen Wahlen teilnehmen, die sich eh schon für Politik interessieren und die Mobilisation von Neuwählerinnen und Neuwählern auf kantonaler Ebene schlechter funktioniert, als auf eidgenössischer.

Hinzu kommt, dass die bürgerlichen Wählerinnen und Wähler Astrid Bärtschi (die Mitte) wohl kaum vom bürgerlichen Ticket aus SVP, FDP und die Mitte streichen und durch Erich Fehr (SP) ersetzen werden.

Für eine eher tiefe Wahlbeteiligung am 27. März spricht ebenfalls, dass der Wahlkampf im Kanton Bern bisher sehr flau verlaufen ist. Erst dominierte die Corona-Pandemie die öffentliche Wahrnehmung, dann der Krieg in der Ukraine. Die Parteien hatten kaum eine Chance, ihre Themen zu platzieren. Statt über Frauenwahl und Klimawandel wird aktuell über die nationale Sicherheitspolitik und über die Folgen des Krieges für die Wirtschaft und für die Bevölkerung diskutiert. Selber Themen zu setzen und so die eigene Wählerschaft zu mobilisieren, ist im aktuellen Umfeld für die kantonalen Parteien schwierig.

Frauen deutlich untervertreten

SP und Grüne versuchen, mit dem Bieler Stadtpräsidenten Erich Fehr (SP) den frei werdenden Sitz von Beatrice Simon (die Mitte) zu holen. Fehrs Kandidatur ist ein geschickter Schachzug, denn als Bieler Stadtpräsident ist er weitherum bekannt.

Fehr hat jedoch auch ein Handicap: Als Mann ist er in der SP eigentlich mittlerweile in der falschen Partei. Diese hat sich die Frauenförderung auf die Fahne geschrieben und Fehrs Wahl würde auf dem Buckel der Frauen ausgetragen. Denn mit Christine Häsler (Grüne) und Evi Allemann (SP) wären im siebenköpfigen Regierungsrat die Frauen deutlich untervertreten.

Unter dem Strich kann man also aktuell davon ausgehen, dass es am 27. März im Kanton Bern kaum zu einem politischen Richtungswechsel kommen wird.

Christian Liechti

Christian Liechti

Leiter Regionalredaktion Bern Freiburg Wallis

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Christian Liechti arbeitet seit 2011 beim Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF. Dort berichtet er seither unter anderem über die unterschiedlichsten Themen der Berner Kantonspolitik.

Regionaljournal BE FR VS, 14.03.2022, 17.30 Uhr

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