Siemens Mobility wird 116 neue Doppelstockzüge für die S-Bahn in Zürich und in der Westschweiz liefern. Die Kosten belaufen sich auf rund 2 Milliarden Franken, wie die SBB an einer Medienkonferenz bekanntgegeben hat.
95 Fahrzeuge kommen ab den 2030er-Jahren auf dem Netz der Zürcher S-Bahn zum Einsatz. 21 Züge werden in der Romandie auf dem Netz des RER Vaud und auf der Linie RE33 zwischen Martigny und Annemasse verkehren.
Die neuen S-Bahn-Züge von Siemens
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Bild 1 von 4. Künftig sind 116 dieser Züge von Siemens Mobility auf dem SBB Netz unterwegs. Bildquelle: ZVG/SBB.
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Bild 2 von 4. Die neuen Züge von Siemens Mobility bieten deutlich mehr Platz. Ein Zug ist rund 150 Meter lang. Bildquelle: ZVG/SBB.
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Bild 3 von 4. Steckdosen gibt es an den Sitzplätzen in 1. und 2. Klasse, damit Reisende ihre Geräte unterwegs laden können. Bildquelle: ZVG/SBB.
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Bild 4 von 4. Die neuen Züge sollen mehr Komfort bieten. In der 1. Klasse gibt es verstellbare Sitze, Klapptische und einen grösseren Sitzabstand. Bildquelle: ZVG/SBB.
Die neuen Züge bieten deutlich mehr Platz. Ein Zug ist rund 150 Meter lang und verfügt über rund 540 Sitzplätze und 8 Multifunktionszonen zum Stehen oder Abstellen von Velos, Gepäck und Kinderwagen.
In den Hauptverkehrszeiten fahren die Züge in doppelter Länge und bieten so 45 zusätzliche Sitzplätze sowie über 30 Prozent mehr Stehplätze als die Doppelstock-Pendelzüge (DPZ) der ersten S-Bahn-Generation.
Neue Multifunktionszonen und Steckdosen
Die neuen Doppelstockzüge seien speziell auf die Bedürfnisse von Pendlerinnen und Pendlern ausgelegt, würden aber auch Freizeitreisenden viel Komfort bieten, heisst es von der SBB.
Dank grosszügigen Multifunktionszonen könnten Reisende auf den häufig sehr kurzen Strecken im städtischen Raum rasch ein- und aussteigen. Gleichzeitig werde Freizeitreisenden mit Gepäck oder Reisenden mit Kindern mehr Raum geboten.
An allen Sitzplätzen in der 1. und 2. Klasse sind Steckdosen verfügbar. In den neuen Multifunktionszonen sind ausserdem Steckdosen für das Aufladen von E-Bikes geplant.
Für eine bessere Fahrgastinformation werden grössere Bildschirme installiert. Und ein Lichtband zeigt den Passagieren jeweils die richtige Ausstiegsseite an. Pro Zug gibt es zwei Toiletten, eine davon ist barrierefrei.
Erste S-Bahn-Generation wird ausgemustert
Die grosse Beschaffung ist nötig, weil die erste S-Bahn-Generation im Jahr 2030 ans Ende ihrer Lebensdauer kommt. Die DPZ , die seit dem Start der Zürcher S-Bahn 1990 im Einsatz sind, werden dann schrittweise ausgemustert.
Diese S-Bahn-Züge stehen heute im Einsatz
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Bild 1 von 3. Die erste Generation. 1990 startete die Erfolgsgeschichte der Zürcher S-Bahn mit den ersten von insgesamt 115 doppelstöckigen Zügen (DPZ). Nach 20 Jahren im Einsatz modernisierte die SBB die Züge. In den 2030er-Jahren erreichen die DPZ das Ende ihrer Lebensdauer. Bildquelle: Keystone/Steffen Schmidt.
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Bild 2 von 3. Die zweite Generation. Ab Mitte der 2000er-Jahre folgte mit den Doppelstock-Triebzügen (DTZ / RABe 514) die zweite Generation der Zürcher S-Bahn. Siemens lieferte bis 2009 insgesamt 61 Züge. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 3 von 3. Die dritte Generation. Ab 2012 ergänzten 50 Regio-Dosto (RABe 511) von Stadler Rail die Flotte der Zürcher S-Bahn. Bildquelle: Keystone/Ennio Leanza.
Mit Siemens Mobility habe die SBB bereits gute Erfahrungen gemacht, hiess es heute. Das Unternehmen hat bereits die Doppelstockzüge der zweiten Generation der Zürcher S-Bahn gebaut, die seit Mitte der 2000er-Jahre im Einsatz sind.
Die neuen Züge, die ab 2030 zum Einsatz kommen, werden vorwiegend in Deutschland gebaut.