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SBB präsentieren neue Züge Mehr Platz, mehr Komfort – so sieht die neue Zürcher S-Bahn aus

Siemens Mobility liefert 116 neue Doppelstockzüge, die ab 2030 in Zürich und in der Romandie zum Einsatz kommen sollen. Stadler Rail zeigt sich enttäuscht.

Siemens Mobility wird 116 neue Doppelstockzüge für die S-Bahn in Zürich und in der Westschweiz liefern. Die Kosten belaufen sich auf rund 2 Milliarden Franken, wie die SBB an einer Medienkonferenz bekanntgegeben hat.

95 Fahrzeuge kommen ab den 2030er-Jahren auf dem Netz der Zürcher S-Bahn zum Einsatz. 21 Züge werden in der Romandie auf dem Netz des RER Vaud und auf der Linie RE33 zwischen Martigny und Annemasse verkehren.

Die neuen S-Bahn-Züge von Siemens

Die neuen Züge bieten deutlich mehr Platz. Ein Zug ist rund 150 Meter lang und verfügt über rund 540 Sitzplätze und 8 Multifunktionszonen zum Stehen oder Abstellen von Velos, Gepäck und Kinderwagen.

In den Hauptverkehrszeiten fahren die Züge in doppelter Länge und bieten so 45 zusätzliche Sitzplätze sowie über 30 Prozent mehr Stehplätze als die Doppelstock-Pendelzüge (DPZ) der ersten S-Bahn-Generation.

Neue Multifunktionszonen und Steckdosen

Die neuen Doppelstockzüge seien speziell auf die Bedürfnisse von Pendlerinnen und Pendlern ausgelegt, würden aber auch Freizeitreisenden viel Komfort bieten, heisst es von der SBB.

Dank grosszügigen Multifunktionszonen könnten Reisende auf den häufig sehr kurzen Strecken im städtischen Raum rasch ein- und aussteigen. Gleichzeitig werde Freizeitreisenden mit Gepäck oder Reisenden mit Kindern mehr Raum geboten.

Stadler Rail bedauert Entscheid

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Die SBB hat den Grossauftrag gemäss den Bestimmungen des öffentlichen Beschaffungsrechts vergeben. Die klaren, messbaren Zuschlagskriterien waren die Investitionskosten, der Betriebsaufwand, die Erfüllung der Lastenhefte, die Qualität sowie die Serviceverträge.

Siemens Mobility habe das gemäss Beschaffungsrecht vorteilhafteste Angebot eingereicht, hiess es von der SBB.

Für den Auftrag beworben hat sich auch Stadler Rail. Das Ostschweizer Unternehmen wollte die Züge in der Schweiz bauen, gemeinsam mit über 200 Zulieferbetrieben aus dem ganzen Land, wie das Unternehmen am Freitag in einer Mitteilung schrieb. Dadurch wären bis zu 80 Prozent der Wertschöpfung in der Schweiz geblieben. «Als Schweizer Unternehmen mit ausgewiesener Kompetenz im Bau von Doppelstockzügen mit höchster Zuverlässigkeit hätte Stadler eine wirtschaftlich und technologisch überzeugende Lösung geliefert.»

Man wolle die Begründung der SBB nun sorgfältig analysieren.

An allen Sitzplätzen in der 1. und 2. Klasse sind Steckdosen verfügbar. In den neuen Multifunktionszonen sind ausserdem Steckdosen für das Aufladen von E-Bikes geplant.

Für eine bessere Fahrgastinformation werden grössere Bildschirme installiert. Und ein Lichtband zeigt den Passagieren jeweils die richtige Ausstiegsseite an. Pro Zug gibt es zwei Toiletten, eine davon ist barrierefrei.

Erste S-Bahn-Generation wird ausgemustert

Die grosse Beschaffung ist nötig, weil die erste S-Bahn-Generation im Jahr 2030 ans Ende ihrer Lebensdauer kommt. Die DPZ , die seit dem Start der Zürcher S-Bahn 1990 im Einsatz sind, werden dann schrittweise ausgemustert.

Diese S-Bahn-Züge stehen heute im Einsatz

Mit Siemens Mobility habe die SBB bereits gute Erfahrungen gemacht, hiess es heute. Das Unternehmen hat bereits die Doppelstockzüge der zweiten Generation der Zürcher S-Bahn gebaut, die seit Mitte der 2000er-Jahre im Einsatz sind.

Die neuen Züge, die ab 2030 zum Einsatz kommen, werden vorwiegend in Deutschland gebaut.

SRF 4 News, 7.11.2025, 11 Uhr ; 

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