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Schweiz Keuchhusten breitet sich aus

Die Anzahl Keuchhustenerkrankungen ist im 2012 in der Schweiz markant angestiegen – auf über 7000. Kinder sind besonders stark betroffen. Die Behörden empfehlen, auch Säuglinge in Krippen zu impfen.

Letztes Jahr wurden in der Schweiz rund 7400 Fälle von Keuchhusten gemeldet. Dies ist beinahe eine Verdoppelung im Vergleich zu 2011 – und keine Bagatelle: Die Krankheit ist sehr ansteckend und kann besonders für Säuglinge gefährlich werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidg. Kommission für Impffragen (EKIF) haben deshalb die Impfempfehlungen angepasst.

Audio
BAG empfiehlt Impfung gegen Keuchhusten. (Elmar Plozza)
aus Info 3 vom 25.02.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 32 Sekunden.

Kinder waren letztes Jahr besonders betroffen von der Diagnose. Deshalb sollen neu Jugendliche im Alter zwischen elf und 15 Jahren im Rahmen der Diphtherie- und Tetanus-Impfung auch gegen Keuchhusten geimpft werden, sagt Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Impfprogramme des BAG.

Gefahr von Ansteckung in der Krippe

Ausserdem wird für Säuglinge, die bereits vor dem Alter von fünf Monaten externe Betreuungseinrichtungen wie Krippen und Spielgruppen besuchen, je eine Impfdosis im Alter von zwei, drei und vier Monaten empfohlen. Schliesslich sollen sich auch Schwangere, deren letzte Impfung mehr als fünf Jahre zurückliegt, impfen lassen.

Die bisherigen Impfempfehlungen – eine Impfdosis im Alter von zwei, vier und sechs Monaten, zwischen 15 und 24 Monaten und zwischen vier und sieben Jahren – gelten nach wie vor, hält Masserey vom BAG gegenüber Radio SRF fest.

Letzte Epidemie vor fast 20 Jahren

Erreger und Übertragung

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Keuchhusten ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege, die durch das Bakterium «Bordetella pertussis» ausgelöst wird. Das Bakterium produziert ein Gift, das Pertussis-Toxin, das für die Hustenanfälle verantwortlich ist. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Sprechen und Husten.

Keuchhusten kommt weltweit vor. In der Schweiz trat zuletzt in den Jahren 1994/1995 eine Epidemie mit total rund 46'000 Erkrankungen auf. Danach nahm die Anzahl Fälle stetig ab. Seit 2010 ist jedoch wieder ein Anstieg zu beobachten. In den letzten 15 Jahren wurden in der Schweiz vier keuchhustenbedingte Todesfälle gemeldet, schreibt das BAG auf seiner Webseite.

In der Regel beginnt eine Keuchhustenerkrankung mit grippeähnlichen Symptomen und unauffälligem Husten. Nach ein bis zwei Wochen entwickelt sich daraus ein typischer, stakkatoartiger Husten, der bis zu sechs Wochen anhält. Bei den Hustenattacken wird ein zäher Schleim ausgeworfen, oft gefolgt von Erbrechen. Gefürchtete Komplikationen – vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern – sind Lungenentzündungen, Krampfanfälle und Gehirnschäden.

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