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Schweiz Neues Vogelgrippe-Virus ist in Europa weitgehend unbekannt

In Deutschland, den Niederlanden und in Grossbritannien grassiert wieder ein Vogelgrippe-Virus. Bei den Ausbrüchen in Deutschland und in den Niederlanden handelt es sich um das Virus H5N8, das bis jetzt nur in Südkorea bekannt war. Braucht es weitere Importbeschränkungen für Geflügel?

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Die Vogelgrippe ist zurück
aus Rendez-vous vom 17.11.2014. Bild: Symbolbild Keystone
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In Holland waren es Legehühner und in Deutschland Truthühner, die mit dem für Europa neuen Vogelgrippe-Virus H5N8 angsteckt wurden. Christian Griot, Direktor des bundeseigenen Instituts für Virologie und Immunologie, schildert die Leiden der betroffenen Tiere: «Sie können nicht mehr richtig gehen, haben Atemprobleme und sterben innerhalb von kurzer Zeit.»

Und die, die nicht selber sterben, werden gekeult, getötet. In Holland und Deutschland waren es zusammen rund 200‘000 Tiere. Es stellt sich die Frage: Ist dieser massive Eingriff im Kampf gegen die Seuche sinnvoll?

«Ich denke schon, denn die Tiere zeigen massive Krankheitserscheinungen. Dem Betrieb bleibt gar nichts anderes übrig», sagt Griot. Schliesslich gehe es darum, eine Ausbreitung des hochansteckenden Erregers zu verhindern. «Bei diesem Virus muss man davon ausgehen, dass es für Geflügel gefährlich ist. Ob er dies auch für den Menschen ist, weiss man im Moment noch nicht.» Er gehe davon aus, dass dies nicht der Fall sei.

Ein Überspringen von H5N8 von Tieren auf Menschen ist bis heute nämlich nicht bekannt, im Gegensatz zum früheren Vogelgrippe-Virenstamm H5N1. Bei H5N1 haben Übertragungen von Tier auf Mensch stattgefunden.

Via Zugvögel eingeschleppt?

Unklar ist weiterhin wie das neue Virus, das bis anhin in Südkorea grassierte, nach Europa gelangen konnte. Virus-Experte Christian Griot warnt vor schnellen Schlüssen: «Ich denke, es wäre gefährlich, wenn wir wieder nur auf die Zugvögel zeigen würden. Es gibt sicher auch noch andere Wege, wie dieses Virus eingeschleppt worden ist.» Man wisse im Moment noch nichts. Möglich wäre zum Beispiel auch eine Einschleppung via mitgebrachte Geflügelprodukte.

Obschon die Schweizer Behörden das Risiko einer Verbreitung der Tierseuche hierzulande als klein einstufen, werde gehandelt, sagt Sabina Helfer vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. «Wir schauen rückblickend unsere Importstatistiken an und entscheiden dann, ob in der Schweiz Vorsorgemassnahmen zum Schutz der Geflügelbestände nötig sind.»

Es sei durchaus möglich, dass die vorsorglichen Rechtsgrundlagen für eine Importbeschränkung auf weitere Länder ausgeweitet würden. Im Vogelgrippe Fall Deutschland ordnete die Schweiz bereits letzte Woche Einfuhrverbote für lebendes Geflügel, ungekochtes Geflügelfleisch und ungekochte Eier an.

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