Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann stellte in Bern den Agrarbericht 2013 des Bundesamtes für Landwirtschaft vor. Dabei befinde sich die Schweizer Landwirtschaft mit der Agrarpolitik 2014–2017 laut Schneider-Ammann auf dem richtigen Weg. Vor allem was die Selbstversorgung des Landes anbelangt, welche aktuell von zwei Initiativen unter Beschuss gerät. Diese fordern, dass der Grad der Selbstversorgung in der Bundesverfassung verankert wird. Die Schweiz verfolge bereits «eine Politik die uns den Selbstversorgungsgrad halten lässt», versicherte Schneider-Ammann.
Die Agrarpolitik 2014–2017 garantiere diesen weiterhin. Dieser betrage zurzeit brutto 60 Prozent. Die geplanten Initiativen könnten das Umfeld verändern und so zu «Einbussen in der Flexibilität führen.»
Bauernbetriebe werden immer grösser
Der Agrarbericht zeigte auch Veränderungen in den Strukturen der Landwirtschaftsbetriebe. Diese tendieren dazu, immer grösser zu werden. Es gibt immer weniger Betriebe, welche weniger als 25 Hektar Land umfassen und die Zahl der Betriebe die noch grösser sind, ist steigend.
Trotz der an sich guten Wirtschaftslage ist aber generell ein Rückgang bei den Landwirtschaftsbetrieben zu verzeichnen. Am stärksten bei solchen, die Landwirtschaft als Nebenerwerb betreiben.
Mehr Marktorientierung
Das Umfeld verändert sich und die Landwirtschaft muss sich diesen Veränderungen anpassen, ist die Quintessenz von Schneider-Ammann. Die Produktion müsse sich künftig besser den Märkten anpassen und deren Bedürfnisse befriedigen, so der Bundesrat.
Die Erschliessung neuer Märkte, wie das Freihandelsabkommen mit China, biete zudem neue Optionen für Absätze. So könnten laut Schneider-Ammann künftig qualitativ hochstehende Produkte wie Joghurt im Hochpreissegment der wachsenden Mittelschicht in Hongkong und Schanghai verkauft werden.
Teil des Welternährungssystems
Die Schweiz stehe nicht isoliert von globalen Entwicklungen in der Welt. Vielmehr ist sie die Schweiz Teil eines «Welternährungssystems». Die agrarpolitischen Rahmenbedingungen seien in der Schweiz stark von der Aussenwelt geschützt. Durch die wachsenden Weltbevölkerung, zunehmendem Wohlstand, steigender Nachfrage, höheren Preisen und dem Klimawandel «müssen wir unseren Weg finden», erklärte der Landwirtschaftsminister.