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Weniger Primarlehrer gefragt Sinkende Geburtenzahl dürfte Lehrkräftemangel künftig entschärfen

  • Voraussichtlich ab 2027 dürfte die Zahl der Kinder im Primarschulalter in der Schweiz zurückgehen.
  • Dies wegen der sinkenden Geburtenzahl.
  • Entsprechend geht das Bundesamt für Statistik davon aus, dass der Bedarf an Primarlehrerinnen und Primarlehrern stark zurückgeht.

Seit 2022 werden in der Schweiz weniger Kinder geboren. Eine Folge davon sei, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den ersten acht Schuljahren bald nicht mehr wachse, sondern zurückgehe, schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS). Zwischen 2025 und 2034 dürfte die Schülerzahl landesweit um sieben Prozent oder rund 52'000 Kinder sinken.

Bedarf ab 2032 gedeckt

Laut dem vom BFS zitierten Referenzszenario geht der Bestand an Lehrerinnen und Lehrern an den Primarschulen um sechs Prozent oder 4500 Personen zurück. Markant abnehmen dürfte die Nachfrage nach neuen Lehrerinnen und Lehrern. Das dürfte für Kantone und Gemeinden die heute mitunter schwierige Suche nach Lehrkräften einfacher machen.

Das BFS rechnet aufgrund seiner Modelle und Hypothesen damit, dass die Differenz zwischen dem Angebot an Lehrkräften und dem Bedarf nach und nach kleiner wird. Wurden 2022 und 2023 6000 neue Lehrkräfte angestellt, sind es dieses Jahr 5000. Im Jahr 2034 dürften es laut BFS noch 3000 sein, also 40 Prozent weniger als derzeit.

Ab 2032 könnte das Angebot den Bedarf an neuen qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern fast überall decken. Nur in der Nordwestschweiz könnte die Suche nach neuen Lehrerinnen und Lehrern länger Kopfzerbrechen bereiten. In dieser Region könnten 2034 zu wenige neu ausgebildete Primarlehrerinnen und -lehrer verfügbar sein.

Mit Vorsicht interpretieren

Vorauszusehen, wie viele neue Lehrkräfte die Primarschulen benötigen, ist laut dem BFS komplex. Es müssten zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden. Unter anderem sind es der Zeitpunkt, zu dem Lehrkräfte den Schuldienst verlassen, Teilpensen oder Unterbrüche der Laufbahn wegen Elternschaft und Wiedereinstiege.

Lehrerin schreibt an die Tafel, Kinder heben die Hand.
Legende: In Schweizer Schulen dürften künftig weniger Primarlehrerinnen und Primarlehrer gefragt sein, denn die Zahl der Kinder im Primarschulalter wird voraussichtlich ab 2027 zurückgehen. Keystone/ Bernd Weissbrod

Die Ergebnisse der Modelle müssten deshalb vorsichtig interpretiert werden und als Trends verstanden werden, schreibt das BFS. Denn auch strukturelle Massnahmen und Reformen oder auch Verhaltensänderungen der Akteure könnten sich auswirken. Unsicher sei auch, wie sich die Zahl der Geburten entwickle.

SRF 4 News, 9.10.2025, 10 Uhr ; 

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