- Am Wochenende hat die SBB in Basel eine neue Passerelle eröffnet. Kostenpunkt: 60 Millionen Franken.
- Kurz nach der Eröffnung drang Wasser bei einem der Zugänge zur Passerelle ein.
- Die SBB betont, die Bauarbeiten seien noch nicht ganz abgeschlossen.
Wer am Sonntag die neue Basler Bahnhofspasserelle benutzen wollte, musste aufpassen, um nicht nass zu werden. Beim Zugang aus Richtung Centralbahnplatz ergoss sich ein kleiner Wasserfall vom Dach in den Eingangsbereich, am Boden bildete sich eine grosse Pfütze.
SBB-Sprecherin Fabienne Thommen bestätigt den Vorfall. Sie betont aber auch, dass die letzten Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen seien. «Es fehlt noch Material, um die Stelle ganz abzudichten», so Thommen. Die Situation sei sicher unangenehm für die Leute. Das Dach sollte jedoch in den nächsten Tagen ganz abgedichtet sein.
Doch auch auf der anderen Seite der Passerelle beim Zugang vom Gundeldinger-Quartier fehlt noch der letzte Schliff. Der Zugang ist zum Teil durch Abschrankungen versperrt und nicht ganz einfach zu finden, und auch Bodenmarkierungen fehlen noch. «Ja, auch Umgebung Süd stehen noch Abschlussarbeiten an», bestätigt die SBB-Mediensprecherin. Ganz abgeschlossen seien die Bauarbeiten dann erst im Frühsommer 2026.
Gebaut wurde die neue Passerelle auf den grossen Fahrplanwechsel Mitte Dezember hin. Von diesem profitiert die Region Basel besonders: So wird zwischen Basel und Liestal der Viertelstundentakt auf der S-Bahn-Linie eingeführt. Und Richtung Laufental fahren jede halbe Stunde Züge Richtung Biel und Lausanne.
Bereits vor diesem Fahrplanwechsel stiess der Basler Bahnhof an seine Grenzen. Gerade während der Stosszeiten sind die Zugänge zur vor über 20 Jahren gebauten Passerelle regelmässig verstopft. Die zusätzliche, neue Passerelle soll eine Entlastung bringen. «Wir gehen davon aus, dass rund ein Viertel der Passagiere die neue Passerelle benutzen wird», sagt Wolfgang Stolle, SBB-Projektleiter des Ausbaus am Basler Bahnhof.
Die Kosten für den Bau der neuen Passerelle belaufen sich auf rund 60 Millionen Franken. Gedacht sei der Übergang für Umsteigepassagiere, aber auch Fahrgäste, die von und zu den Perrons Richtung Centralbahnplatz und Gundeldinger-Quartier gehen.
Die SBB hält fest, dass es sich bei dem 60-Millionen-Bau nur um ein Provisorium handelt. «Provisorisch deshalb, weil mit dem geplanten Tiefbahnhof eine neue Unterführung erstellt werden soll», so Stolle. Doch wann dieser Tiefbahnhof je gebaut wird, steht derzeit noch in den Sternen.
Passagiere bemängeln Zugänge und fehlende Läden
Bei Bahnkundinnen und -kunden kommt das Provisorium unterschiedlich gut an, wie eine Umfrage am Tag nach der Eröffnung zeigte. «Sie ist zweckmässig. Der Zugang von der Seite Gundeldingen ist aber noch fragwürdig», sagt ein Mann.
Ein anderer bemängelt, dass es keine Rolltreppen gibt, sondern nur normale Treppen und Lifte. Und ein dritter vermisst Läden oder wenigstens ein kleines Café. Auf dies sei bewusst verzichtet worden, sagt SBB-Projektleiter Stolle. Es sei ja eben nur ein Provisorium.