- Bei der Swiss ist der Gewinn in den ersten neun Monaten in den Sinkflug übergegangen.
- Von Januar bis September fiel der Betriebsgewinn um 19 Prozent auf 411.2 (Vorjahr: 505.0) Millionen Franken.
- Der Umsatz blieb dagegen stabil bei 4.2 Milliarden Franken.
«Das dritte Quartal war zwar wie üblich das stärkste des Jahres. Insgesamt führten Preisdruck und höhere Kosten jedoch dazu, dass das Ergebnis im laufenden Jahr unter den Erwartungen liegt», schreibt die Swiss in einer Mitteilung.
Das Ergebnis spiegele die schwierige Marktlage wider, erklärt Finanzchef Dennis Weber: «Unsere Branche kämpft momentan mit einer sich abschwächenden Nachfrage bei weiter steigenden Kosten.»
Schweizer fliegen weniger in die USA
Vor allem auf den Nordamerika-Strecken, dem für die Swiss wichtigsten und ertragsstärksten Markt, hätten die Buchungen nachgelassen. «Besonders in der Economy Class sehen wir eine gewisse Zurückhaltung bei Reisen aus Europa in die USA. Dort mussten wir die Nachfrage über tiefere Ticketpreise anregen. Das drückt unsere Erträge», erklärt der Finanzchef. Ins Gewicht gefallen seien auch steigende Gebühren und Umweltabgaben sowie höhere Personalkosten.
Zudem konnte die Swiss nicht so stark wachsen wie geplant. Grund dafür waren fehlende Triebwerke und Pilotinnen. Sowohl die Anzahl der Flüge als auch das Angebot an Sitzkilometern lagen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um lediglich 1.7 Prozent über dem Vorjahr. Die Passagierzahlen nahmen um 0.8 Prozent zu, auf knapp 14 Millionen.
Dagegen hätten sich die tiefen Kerosinkosten positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. «Erfreulich ist auch, dass wir uns bei der Pünktlichkeit und Stabilität unseres Flugbetriebs verbessern konnten», sagt Weber.
Sparmassnahmen geprüft
«Finanziell geht der Trend aber in die falsche Richtung», erklärt Weber: Den steigenden Kosten bei leicht sinkenden Erlösen könne man nicht tatenlos zusehen. «Solange die Engpässe bei Triebwerken und Crews weiteres Wachstum verhindern, müssen wir dafür sorgen, dass unsere Kosten nicht steigen.»
Die Swiss und ihre Partner analysierten derzeit alle Möglichkeiten zur Kostensenkung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. «Unsere Wachstumspause wird noch eine Weile anhalten. Deshalb müssen wir jetzt effizienter werden», so Weber.
Swiss mit sich selber beschäftigt
Swiss-Chef Jens Fehlinger räumt in der Mitteilung ein, dass die Swiss aktuell nicht am künftigen globalen Wachstum der Flugbranche partizipieren könne. «Das muss und wird sich ändern.» In den nächsten zwölf Monaten werde die Einführung neuer Kurz- und Langstreckenflugzeuge die Swiss stark beschäftigen, sowohl finanziell als auch personell.
Die Swiss werde die Mitarbeitenden auf die neuen Langstreckenflieger Airbus A350 trainieren. Zudem würden Strukturen auf nachhaltiges, profitables Wachstum ausgerichtet. «Das ist eine Investition, die sich auszahlen wird. Wir machen die Swiss damit fit für die Zukunft», erklärt Fehlinger.