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VW-Verwaltungsratschef Hans Dieter Poetsch im Bild.
Legende: VW-Verwaltungsratschef Hans Dieter Poetsch ist ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Keystone
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Wirtschaft Auch VW-Präsident im Visier der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig weitet die Ermittlungen im Abgas-Skandal bei Volkswagen aus und nimmt jetzt den Verwaltungsratspräsidenten Hans Dieter Pötsch ins Visier. Dabei stehen mutmassliche Marktmanipulationen im Vordergrund.

Jetzt rückt auch der VW-Verwaltungsratspräsident Hans Dieter Pötsch im Abgas-Skandal in den Fokusr der deutschen Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt nach Konzernangaben gegen ihn wegen des Verdachts der Marktmanipulation im Zusammenhang mit dem Abgasskandal.

VW sei aber weiter der Auffassung, dass der Vorstand den Kapitalmarkt ordnungsgemäss informiert habe. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig wollte sich nicht zu den Ermittlungen äussern.

Winterkorn bereits im Visier der Justiz

Im Abgas-Skandal bei Volkswagen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen möglicher Marktmanipulation bereits gegen Ex-VW-Boss Martin Winterkorn und den amtierenden VW-Markenchef Herbert Diess. Gegen die Manager liegt ein Anfangsverdacht vor, die Finanzwelt zu spät über den aufgeflogenen Abgas-Skandal informiert und so wichtige Informationen für Anleger unterdrückt zu haben. Die VW-Aktie hatte nach Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe im vergangenen Jahr massiv an Wert verloren.

Bei Pötsch beziehe sich das Ermittlungsverfahren auf die Zeit, als er Finanzchef des Konzerns war, hiess es bei VW. Pötsch und der Konzern wollten die Ermittler «in vollem Umfang unterstützen.»

Börsenaufsicht brachte den Fall ins Rollen

Auslöser des Ermittlungsverfahrens ist eine Strafanzeige der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Sie wacht über die Pflicht von börsennotierten Unternehmen, die Finanzwelt mit Adhoc-Mitteilungen rechtzeitig über wichtige Themen zu informieren.

Audio
VW-Abgasskandal: Ermittlungen ausgedehnt
aus SRF 4 News aktuell vom 06.11.2016.
abspielen. Laufzeit 54 Sekunden.

Die Staatsanwaltschaft sieht mit ihren Ermittlungen genügend Anhaltspunkte dafür, dass der Autobauer womöglich zu spät «über die zu erwartenden erheblichen finanziellen Verluste des Konzerns» informiert haben könnte.

Der Anfangsverdacht der Marktmanipulation geht allerdings über den blossen Zeitverzug hinaus: Laut Wertpapierhandelsgesetz ist eine Marktmanipulation unter anderem dann gegeben, wenn «unrichtige oder irreführende Angaben» gemacht oder Umstände verschwiegen werden, die zum Beispiel den Kurs einer Aktie erheblich beeinflussen können.

Wird die Öffentlichkeit also bewusst nicht informiert, kann laut Gesetz eine Marktmanipulation vorliegen.

Neue Vorwürfe gegen VW-Tochter Audi

Die US-Umweltbehörde soll Belege dafür gefunden haben, dass die VW-Tochter Audi nicht nur die Abgaswerte und CO2-Werte in den USA, sondern auch diejenigen in Europa manipuliert hat. Wie «Bild am Sonntag» berichtet, hat die kalifornische Umweltbehörde Carb im Sommer 2016 eine weitere illegale Softwarefunktion bei einem Audi mit V6-Motor entdeckt. Diese habe Audi auch für die Manipulation von CO2-Werten für Diesel und Benziner in Europa verwendet. Bei der Carb war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Dem Bericht zufolge konnten bestimmte Audi-Modelle mittels einer sogenannten Lenkwinkel-Erkennung unterscheiden, ob sie auf einem Rollenprüfstand sind oder auf der Strasse fahren. Wird das Lenkrad nach dem Start nicht bewegt, aktiviert sich in Automatik-Getrieben ein Schaltprogramm, mit dem besonders wenig CO2 ausgestossen wird. Dreht der Fahrer das Lenkrad dagegen, deaktiviert sich diese «Aufwärmstrategie». Das Fahrzeug läuft daraufhin mit einem anderen Schaltprogramm, das mehr Kraftstoff und CO2 verbraucht. Weder Volkswagen noch Audi wollten den Bericht kommentieren. Das Unternehmen verwies lediglich auf die laufenden Gespräche mit den US-Behörden.

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