Mehr Geld für Geschenke: Dieses Jahr geben die Konsumentinnen und Konsumenten durchschnittlich 341 Franken aus für Weihnachtsgeschenke. Das ist rund ein Fünftel mehr als im Vorjahr (282 Franken). Das entspricht fast dem Rekordwert von 2022, als das durchschnittliche Geschenk 343 Franken kostete. Die Umfrage wird jedes Jahr gemacht vom Beratungsunternehmen EY und dem Dachverband der Detailhandelsbranche Swiss Retail Federation.
Weihnachten – ein besonderes Fest: Gemäss André Bieri von EY spiegelt sich in den höheren Geschenkbudgets die Lohnentwicklung und die gute Situation an den Finanzmärkten. Der Medianlohn ist gemäss der Ende November publizierten Daten des Bundesamts für Statistik um 3.5 Prozent auf 7024 Franken gestiegen.
Der Blick auf diese Statistik ist allerdings je nach Perspektive unterschiedlich: Arbeitgeber bezeichnen sie als erfreulich, Gewerkschaften sind kritisch, denn gleichzeitig seien die Kosten, beispielsweise für Krankenkassen, gestiegen. Auch der EY-Experte relativiert und bezeichnet die Weihnachtsgeschenke in der Analyse zur Umfrage als Ausgaben für ein besonderes Ereignis. Beim Einkaufen generell müssten sich viele einschränken wegen höherer Gesundheits- und Mietkosten.
Das Jahr verlief für den Schweizer Detailhandel bisher zäh.
Good News für den Detailhandel: Der Detailhandel macht im November und Dezember zwischen 20 und 25 Prozent des gesamten Jahresumsatzes von rund 100 Milliarden Franken aus. Bei Spielwarenhändlern ist der Anteil sogar noch höher. Die Kauflaune der Konsumentinnen und Konsumenten gegen Ende Jahr ist darum für die Händler wichtig. Entsprechend erleichtert zeigt sich Dagmar Jenni, Direktorin der Swiss Retail Federation. «Das Jahr verlief für den Schweizer Detailhandel bisher zäh», sagt sie in der Mitteilung zur Umfrage. Der «Turnaround» an Weihnachten sei darum erfreulich.
Boykott unter dem Tannenbaum: Vier von zehn befragten Konsumentinnen und Konsumenten wollen wegen des Zollstreits US-Produkte boykottieren. Fast jeder Dritte hat sich noch keine Meinung gebildet. 28 Prozent der Befragten werden es nicht tun. Das würde also bedeuten: Typisch amerikanische Spielwaren wie Barbie-Puppen oder das Brettspiel Monopoly bleiben in den Regalen – zumindest vor Weihnachten. Generell wirken die Zollsanktionen und die geopolitischen Unsicherheiten als Bremse: 30 Prozent der Befragten kürzen ihre Weihnachtsbudgtes deswegen.
Die Klassiker: Geschenkgutscheine und Geld sind auch dieses Jahr die beliebtesten Weihnachtsgeschenke (44 Prozent), gefolgt von Spielwaren, Süssigkeiten, Kleidern, Büchern und Kosmetika. Gemäss dem EY-Experten André Bieri bestätigt sich damit ein langjähriger Trend. Der Nutzen für den Beschenkten steht im Vordergrund. Geschenkt wird, was jemand sowieso braucht und sich sonst selber kaufen müsste. Gutscheine haben im Durchschnitt einen Wert von 62 Franken.