Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

China im Kaufrausch Gegen den «Singles Day» ist der Black Friday ein Nasenwasser

Es werden gegen 200 Milliarden Dollar umgesetzt. Vom Online-Shopping-Festival profitieren auch westliche Konzerne.

Darum geht es: Heute, am 11.11., ist der traditionelle «Singles Day» in Asien – der grösste Shopping-Event der Welt. Ursprünglich war der «Singles Day» in China ein Feiertag für Alleinstehende, inzwischen hat sich der Tag zu einem wochenlangen Online-Shopping-Festival entwickelt. Dieses Jahr dauert dieses schon seit dem 9. Oktober, Abschluss bildet der 11. November.

Eine Idee chinesischer Studenten

Box aufklappen Box zuklappen

Die Idee für den Shopping-Event entstand 1993 an der Universität Nanjing im Südosten Chinas. Ursprünglich als Junggesellen-Tag bekannt, beschenkten sich an diesem Tag Alleinstehende selbst oder sie feierten Partys – als Gegenstück zum Valentinstag. Seit 2011 der chinesische Online-Händler Alibaba daraus einen Mega-Shopping-Tag gemacht hat, zeigt die Umsatzkurve nur noch nach oben.

Mega-Umsätze: Anlässlich des inzwischen grössten Shopping-Events der Welt werden gigantische Umsätze erzielt. So belief sich der Gesamtwert der in der «Singles-Day»-Periode verkauften Waren im letzten Jahr auf umgerechnet 202 Milliarden Dollar. Das ist fast fünfmal so viel wie die gut 41 Milliarden Dollar, die in den USA während der «Cyber Week» (von Black Friday bis Cyber Monday) umgesetzt wurden.

Grosse Werbefläche in Rot an einem Hochhaus.
Legende: In China wird massiv für die Angebote des «Singles Day» geworben – wie hier in Peking. AP Photo/Andy Wong

Sättigung in Sicht: Das Umsatzwachstum des «Singles Day» hat sich in den letzten Jahren etwas verlangsamt. Deshalb verlängerten die grossen E-Commerce-Anbieter die Verkaufszeiträume. Zudem setzen sie vermehrt auf Subventionen. Alibaba etwa – der grösste chinesische Onlineshop – versprach in diesem Jahr Subventionen in Höhe von umgerechnet rund sieben Milliarden Dollar.

SRF-Wirtschaftsredaktorin Lucia Theiler: Leute sind Rabatt-müde

Box aufklappen Box zuklappen

Experten gehen davon aus, dass die chinesischen Konsumentinnen und Konsumenten dieses Jahr anlässlich des «Singles Day» etwas weniger Geld ausgeben werden als letztes Jahr. Die Gründe: Viele haben weniger Geld zur Verfügung angesichts der wirtschaftlich weniger sicheren Zeiten. Ausserdem sind viele Käuferinnen und Käufer etwas Rabatt-müde: Eine Rabattschlacht löst die nächste ab – und die Leute haben gar keine Lust mehr, ständig die Preise und Angebote miteinander zu vergleichen.

So richtig gross seit 2011: Alibaba hatte vor 14 Jahren den «Double-11»-Tag ins Leben gerufen – in Anlehnung an den «Singles Day». Inzwischen nehmen alle grossen chinesischen E-Commerce-Plattformen daran teil. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr war der Sofort-Einzelhandel: die Lieferung von Online-Bestellungen innerhalb einer Stunde.

Auch westliche Marken: Anlässlich der Shopping-Mania profitieren auch viele internationale und westliche Konzerne wie etwa Nike, Estée Lauder oder Procter & Gamble, die besonders stark auf chinesischen Plattformen vertreten sind. Und: Dieses Jahr wird angesichts der neuen Smartphone-Modelle von Apple und Xiaomi mit besonders hohen Umsätzen in diesem Bereich gerechnet.

SRF 3 Wirtschaft, 11.11.2025, 7:40 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel