Gemäss letzter Statistik hält die SNB etwas mehr als 176 Milliarden Euro. Das Risiko bleibt bestehen, dass die Nationalbank enorme Verluste auf ihre angehäuften Euro-Bestände einfährt.
Als die EZB kürzlich den Leitzins auf 0,05 Prozent gesenkt hatte, dümpelte der Mindestkurs wieder nahe bei 1,20 Franken pro Euro. Das ist der tiefste Stand seit November 2012. Im Moment notiert der Franken bei 1,20633.
Nicht die Spekulanten sind Schuld
Es sind allerdings nicht wie vor drei Jahren die Spekulanten, die derzeit den Franken treiben, es ist vielmehr die Angst der Investoren.
Die SNB muss voraussichtlich auch weiterhin am Geldmarkt intervenieren, «vor allem dann, wenn die geopolitischen Unsicherheiten zunehmen», sagt David Marmet, Leiter Marktanalyse Schweiz der ZKB. Der Franken kann zwar wegen der Anbindung nur begrenzt aufgewertet werden. «Aber er ist eben doch noch ein sicherer Hafen», sagt Marmet.
Auch am Immobilienmarkt hat die SNB weiterhin weniger Spielraum zum Intervenieren als vor der Anbindung. Derzeit scheint sich der Immobilienmarkt – auch dank der von der SNB verschärften Banken-Auflagen für die Hypothekarkredite – etwas abzukühlen. Aber auch hier ist die Bedrohung nicht vom Tisch. «Die Gefahr einer Überhitzung des Immobilienmarktes bleibt virulent», so der ZKB-Ökonom.
Das Fazit
Auch drei Jahre nach der Anbindung bietet der Mindest-Euro-Kurs den Unternehmern in der Schweiz Sicherheit. Ein Ende der historisch aussergewöhnlichen Massnahme ist nicht absehbar: Gemäss der monatlichen Umfrage von Bloomberg rechnen 39 Prozent der Ökonomen frühestens 2016 mit einer Aufhebung des Franken-Deckels, während 44 Prozent den Schritt nicht vor 2017 erwarten.
Auch David Marmet geht davon aus, dass die SNB die Anbindung 2017 aufheben dürfte: «Wir rechnen damit, dass sich die Eurozone dann erholt haben und auch die EZB ihre Zinsen wieder anheben wird. Erst dann kann auch die SNB freier agieren.»