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Geschäft mit Sehhilfen Fünf Fakten zum Brillenland Schweiz

Die Schweiz ist ein Land der Brillenträger und -trägerinnen. Das hat mit der Demografie zu tun, aber auch mit dem Verhalten. Wissenswertes zum Thema Brillen in fünf Punkten:

1. Fast alle tragen Sehhilfen

Vier von fünf Personen in der Schweiz nutzen eine Sehhilfe, die meisten unter ihnen eine Brille. Das liegt einerseits am steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung: Mit dem Alter nimmt die Weitsichtigkeit zu, nahes Sehen wird schwieriger. Aber auch die junge Generation trägt häufig Brillen oder Kontaktlinsen. Dort ist der Grund meist Kurzsichtigkeit.

2. Bildschirme spielen eine Rolle

PCs, Tablets und Smartphones bestimmen die Tage sehr vieler Erwachsener und Kinder. Augenarzt Daniel Mojon sagt: «Der Bildschirmkonsum ist nicht per se ein Problem, zumindest nicht bei Erwachsenen. Aber er führt dazu, dass die Augen mehr ermüden und trockener sind. Deshalb kommt es zu einer Zunahme von Beschwerden.» Laut dem Verband Optik Schweiz sind vor allem Filme und Games ein Problem, weil das Auge stundenlang dasselbe fixiert.

So schützen Sie Ihre Augen vor dem Bildschirm

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Viele Arbeiten bringen mit sich, dass Menschen fast den gesamten Tag auf Bildschirme schauen. «Optik Schweiz» empfiehlt unter anderem:

  • Den Monitor seitlich von einer Lichtquelle platzieren, nicht davor.
  • Nicht zu lange am Stück auf den Bildschirm blicken: Immer wieder aus dem Fenster schauen.
  • Entspannungsübungen für die Augen einplanen: Etwa von links nach rechts und von oben nach unten schauen. Oder auch die Augen für zwei Minuten schliessen und den Kopf auf den Händen entspannen.
  • Trockene, abgestandene Luft im Raum vermeiden.
  • Immer wieder aktiv blinzeln, damit die Augen nicht zu trocken werden.

3. Kinder sind gefährdet

Für Augen im Wachstum kann eine lange Bildschirmzeit anhaltende Folgen haben: Eine aktuelle Studie aus Taiwan zeigt, dass Kinder, die viel Zeit vor elektronischen Geräten verbringen, deutlich häufiger fehlsichtig werden als Kinder, die viel Zeit im Freien verbringen. Fielmann-Chef Marc Fielmann sagt im Interview mit SRF: «Das Auge entwickelt sich in den ersten 20 bis 25 Jahren des Lebens. Und wenn Sie die ganze Zeit in die Nähe sehen, ändert sich das Längenwachstum des Auges, und damit werden Menschen kurzsichtig.» Er stellt fest, dass die Verkäufe von Brillen an Kinder und Jugendliche deutlich gestiegen sind. Auch deshalb erwartet Fielmann für 2025 einen Rekordumsatz von 2.5 Milliarden Euro.

Schreiende Puppe, die eine Brille auf hat.
Legende: 500 Franken geben Menschen in der Schweiz durchschnittlich für eine neue Brille aus. Imago / Fotoarena

4. Eine Brille lässt man sich etwas kosten

Pro Brille wurden 2024 durchschnittlich 540 Franken fällig. Die grossen Ketten weisen tiefere Durchschnittspreise auf (450 Franken) als die kleineren Fachgeschäfte (670 Franken). In der Regel wechseln die Einwohner und Einwohnerinnen der Schweiz alle fünf Jahre ihr Brillengestell. Dafür gibt es rund 1000 Augenoptikgeschäfte, die insgesamt rund 1.2 Milliarden Franken Umsatz machen. Filialen und Umsatz sind in den vergangenen Jahren stabil geblieben. 2024 wurden mehr als 1.3 Millionen Brillenglaspaare verkauft.

5. Die meisten Anbieter kommen aus dem Ausland

Der grösste Brillenanbieter in der Schweiz ist Essilor-Luxottica (172 Filialen). Zu diesem global agierenden Unternehmen mit Sitz in Frankreich gehören Visilab, Mc Optik und Koch Optik. Auf dem zweiten Platz folgt das deutsche Unternehmen Fielmann (inklusive Pro Optik) mit 42 Filialen. Schweizer Anbieter mit mehr als 10 Filialen sind: Misenso, Berdoz Optic, Alain Afflelou und Belotti/Blitz.

Tagesschau, 10.11.2025, 22:25 Uhr; sten

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