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Wirtschaft Hacker erpressen Genfer Bank

Von einem Cyber-Kriminellen wird offenbar die Genfer Kantonalbank (BCGE) erpresst. Gedroht wurde mit dem Verrat vertraulicher Kundendaten, wenn das Finanzinstitut nicht 10'000 Euro bezahlt. Die Bank will den Forderungen aber nicht nachgeben.

Der Erpresser mit dem Twitter-Konto «Rex Mundi» behauptet, in das Computersystem der Bank eingedrungen zu sein und mehr als 30'000 E-Mails von Kunden aus der Schweiz und dem Ausland heruntergeladen zu haben.

«Untersuchung läuft»

Die Bank habe am Dienstag eine Strafanzeige eingereicht, erklärte ein Sprecher der Genfer Justizbehörden. «Eine Untersuchung läuft.» Es sei allerdings schwierig, die Urheber des Angriffs zu finden.

Am gleichen Tag hatte eine Sprecherin erklärt, die Bank habe einer Cyberattacke standgehalten. Die Informationen, die von ihrer Internet-Seite abgefangen wurden, seien «in keiner Weise kritisch und nicht von grossem Nutzen oder sogar überholt».

Link mit Daten im Internet

Sie bekräftigte diese Aussage am gestrigen Freitag, wollte aber keine weiteren Einzelheiten nennen. Gegenüber Medien gab sie an, ihr Institut gebe der Erpressung in keiner Weise nach. Die vom Erpresser gesetzte Frist für die Geldauszahlung lief um 18 Uhr aus. Kurz darauf stellte die Gruppe, die sich vor allem über Twitter an die Öffentlichkeit wandte, einen Link zu den Daten auf Internet. Ausserdem würden die Daten heute Samstag auf die Website der Gruppe gestellt, hiess es.

Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Reuters konnte weder die Identität des Hackers noch die angeblichen Kundendaten überprüfen. Der Hacker nannte bereits die Namen von zwei angeblichen BCGE-Kunden einschliesslich Adressen und Mitteilungen an die Bank.

Video
Auch Schweizer Steuerfahnder arbeiten mit gestohlenen Kundendaten
Aus Tagesschau vom 10.03.2012.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 15 Sekunden.

«Wir wünschen eine frohe Steuerprüfung»

In den über 60 Twitter-Nachrichten kritisierte der Erpresser die Bank für ihre laxen Sicherheitsvorkehrungen und verspottete Kunden. «Wir wünschen allen in den BCGE-Dateien aufgeführten nicht-Schweizer Konto-Inhabern eine frohe Steuerprüfung», hiess es etwa. «Rex Mundi» dürfte dabei auf Kunden anspielen, die unversteuerte Gelder bei der Schweizer Bank haben.

Die Behörden in Frankreich, Deutschland und anderen Ländern haben in den vergangenen Jahren ihre Gangart gegen Steuersünder deutlich verschärft. So kauften etwa die deutschen Behörden CDs mit gestohlenen Daten von Tausenden von Kunden bei Schweizer Banken. Die CDs lösten eine Welle von Selbstanzeigen aus.

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