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Kissingers Rat an Trump «Trump muss definieren, wo sich die USA engagieren wollen»

Betagt, aber nicht um Antworten verlegen: Der WEF-Gründer interviewt den einstigen US-Aussenminister.

Kurz vor Schluss des 47. WEF noch einmal ein Höhepunkt: Der WEF-Gründer Klaus Schwab befragt den ehemaligen US-Aussenminister Henry Kissinger zu den drängendsten politischen Problemen der Welt. Der bald 94-Jährige ist zwar nicht physisch am WEF, sondern via Screen aus New York zugeschaltet, geistig aber nah am Weltgeschehen.

Klaus Schwab: Welchen Rat würden Sie dem neuen US-Präsidenten Donald Trump erteilen?

Henry Kissinger

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Der Deutschamerikaner war über 20 Jahre als republikanischer Politiker aktiv. 1969 bis 1979 war er Nationaler Sicherheitsberater, 1973 bis 1977 Aussenminister der USA. Kissinger trug massgeblich zur Entspannung im Kalten Krieg bei. Seine Rolle im Vietnamkrieg wurde 1973 mit dem Nobelpreis geadelt, von vielen aber auch scharf kritisiert.

Henry Kissinger: Präsident Trump muss die Bedenken von vielen Seiten zerstreuen, dass die USA ihre unverzichtbare Rolle aufgeben könnte. Er muss definieren, in welchem Ausmass und wo sich die USA engagieren wollen, um die internationale Ordnung zu bewahren.

Wie müsste Trump die russisch-amerikanischen Beziehungen ausgestalten?

Die Beziehungen sind jetzt an einem Punkt, an dem beide Seiten einander mit grossem Misstrauen begegnen. Die Hauptaufgabe der neuen Regierung wird sein, wieder in einen ernsthaften Dialog zu treten und zu einem gewissen gemeinsam Verständnis zu kommen.

Was müsste man Ihrer Meinung nach tun, um die Situation im Mittleren Osten, vor allem in Syrien, nachhaltig zu stabilisieren?

Der Waffenstillstand muss sichergestellt werden. Die fremden Mächte müssen sich aus der Region zurückziehen. Und die Kriegsparteien müssen das Resultat der kommenden Friedensverhandlungen in Kasachstan anerkennen. Was nicht passieren darf, ist, dass eine einzelne Macht zu grossen Einfluss gewinnt.

Ich denke nicht, dass rasch ein umfassender Frieden hergestellt werden kann, aber es muss gelingen, ein gewisses Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch dazu ist es unabdingbar, dass Europa, die USA und Russland miteinander sprechen.

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