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Krypto-Geldwäscherei Zürcher Behörden beschlagnahmen mehrere Millionen in Bitcoin

  • Den Zürcher Behörden ist ein Schlag gegen die Krypto-Geldwäscherei gelungen.
  • Sie hoben einen sogenannten Bitcoin-Mixer aus.
  • Dabei stellten sie in Zusammenarbeit mit deutschen Behörden Bitcoin im Wert von rund 23 Millionen Franken sicher.

Über den Bitcoin-Mixer seien weit über eine Milliarde Franken gewaschen worden, teilten die Zürcher Staatsanwaltschaft sowie Stadt- und Kantonspolizei Zürich mit. Die Betreiber dürften einen Gewinn von mehreren Millionen gemacht haben.

SRF-Digital-Redaktor: Das macht ein Krypto-Mixer

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Bitcoin-Münzen
Legende: REUTERS/Dado Ruvic/Illustration

Transaktionen mit Kryptowährungen sind nicht anonym: Jede Zahlung wird in der Blockchain, einer Art öffentlicher Buchhaltung, festgehalten und bleibt dort dauerhaft sichtbar. Mit einem Krypto-Mixer kann das verhindert werden: Der Mixer nimmt Einzahlungen vieler Nutzer entgegen und mischt sie untereinander. Das geschieht mit vielen internen Transaktionen und Auszahlungen, die nicht der Reihenfolge der Einzahlungen entsprechen. Manche Dienste tauschen Einzahlungen auch zwischen verschiedenen Kryptowährungen hin und her. Das alles mit dem Ziel, die Verbindung zwischen Eingang und Ausgang der Zahlungen zu verunmöglichen.

Häufig stammen die von einem Mixer gemischten Kryptogelder aus illegalen Tätigkeiten wie Erpressung, Handel mit verbotenen Waren im Darknet oder dem Diebstahl von Kryptowährungen. «Behörden wie in diesem Fall die Zürcher Staatsanwaltschaft sehen Mixer deshalb als Werkzeuge der Geldwäscherei und gehen gegen die Betreiber vor», erklärt SRF-Digital-Redaktor Jürg Tschirren. «Wie bedeutend der nun stillgelegte Bitcoin-Mixer war, lässt sich schwer sagen, denn es existieren keine verlässlichen Zahlen zu deren Geschäft. Wenn ein Dienst aber Gelder in Milliardenhöhe verarbeitet hat, dann handelt es sich klar um einen grossen Anbieter.»

Die Behörden hätten im Rahmen umfangreicher Ermittlungen die Server-Infrastruktur im Kanton Zürich lokalisiert und diese Ende November 2025 stillgelegt, heisst es weiter. Die Aktion wurde unterstützt von Europol und Eurojust, der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen.


Geld aus Waffen- und Drogenhandel

Bei einem Bitcoin-Mixer werden einbezahlte Bitcoins durch eine Vielzahl von Transaktionen mit Bitcoins anderer Benutzer gemischt, um die Rückverfolgung zu verunmöglichen. Das Geld stammte laut Mitteilung aus Ransomware-Lösegeldzahlungen, Krypto-Diebstählen, illegalen Darknet-Geschäften und betrügerischen Online-Shops. Wie es in einer Mitteilung von Eurojust heisst, sollen zu den illegalen Geschäften etwa Drogen- und Waffenhandel zählen.

Der Bitcoin-Mixer wurde seit 2016 von einer unbekannten Täterschaft betrieben. Die Zürcher Behörden arbeiteten bei den Ermittlungen auch mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und dem Deutschen Bundeskriminalamt zusammen. Die Spuren zeigten Verbindungen zu Deutschland auf. Die Ermittlungen zu den Betreibern und den Nutzern von «cryptomixer.io» laufen weiter. Hierzu werden insbesondere auch die ab der Infrastruktur gesicherten zwölf Terabyte Daten ausgewertet, schrieben die Behörden weiter.

SRF4 News, 1.12.2025, 11:30 Uhr ; 

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