Die Spuren und Folgen des Zollhammers der USA werden immer deutlicher. Die Schweizer Tech-Industrie leidet besonders stark unter der Situation, wie eine Auswertung des Branchenverbandes Swissmem zeigt.
Gleichzeitig wird auch klar, dass die USA nicht der einzige Markt sind, der den Industrieunternehmen Sorge bereitet. Aber der Reihe nach.
Dickes Minus Richtung China
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres exportierte die Industrie weltweit Produkte im Wert von 51.2 Milliarden Franken und verzeichnete damit ein kleines Exportplus von 0.6 Prozent gegenüber derselben Periode des Vorjahres.
Für die Schweizer Tech-Industrie (Maschinen, Elektro, Metall) ist Deutschland mit Abstand der wichtigste Exportmarkt mit einem Anteil von 23 Prozent, gefolgt von den USA (14 Prozent) und China (6 Prozent).
Bei den Exporten in die USA ergab sich von Januar bis September ein Minus von 3.8 Prozent. Wobei sich der Rückgang besonders im dritten Quartal von Juli bis September akzentuierte – mit einem Minus von 14.2 Prozent. Bekanntlich traten ab dem 7. August Zölle in der Höhe von 39 Prozent in Kraft.
Prozentual ist jedoch der Rückgang im Export Richtung China mit -15.5 Prozent von Januar bis September noch grösser. Die Wirtschaftsentwicklung in China ist gedämpft und besonders bei den Anlageinvestitionen war zuletzt ein massiver Einbruch festzustellen.
Maschinenbau am stärksten betroffen
Von den Branchen, die Swissmem als Verband vertritt, kam der Maschinenbau am stärksten unter die Räder. Von Januar bis September resultierte beim Export in die USA ein Minus von 14.3 Prozent (weltweit betrachtet: -3.3 Prozent). Im dritten Quartal, als die Zollschranke Richtung USA schon wirksam war, belief sich der Rückgang auf 24.8 Prozent – fast ein Viertel.
Wichtig zur Einordnung ist, dass die Aussagekraft von Exportstatistiken abnimmt, je kürzer der Betrachtungszeitraum ist. Nur schon die Ankündigung von Zöllen hatte bereits einen Einfluss auf die Handelstätigkeit – und zwar indem Aufträge und Auslieferungen beschleunigt wurden, oder auch indem generell die Lager, wenn möglich, noch gefüllt wurden.