Was sind Trump-Accounts? Die sogenannten Trump-Accounts sind Investitionskonten für Kinder, die als Teil einer Steuer- und Ausgabenregelung von US-Präsident Donald Trump eingerichtet wurden. Sie funktionieren so: Nach dem neuen Gesetz wird das US-Finanzministerium 1000 US-Dollar auf die Konten von Kindern einzahlen, die zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 31. Dezember 2028 geboren werden. Die Mittel müssen in einen Indexfonds investiert werden, der den Gesamtaktienmarkt abbildet. Wenn die Kinder 18 Jahre alt werden, können sie die Mittel abheben, um sie für ihre Ausbildung, zum Kauf eines Hauses oder für sonst etwas zu nutzen. Die Trump-Accounts stehen auch Kindern unter zehn Jahren offen, die schon auf der Welt sind. Da sind die Familien als Investoren gefragt.
The Big Beautiful Bill beinhaltet Kürzungen von Sozialleistungen, um solche Programme mitzufinanzieren
Was haben die Milliardäre Michael und Susan Dell damit zu tun? Das Paar – Eigentümer der Computerfirma Dell – hat am Dienstag 6.25 Milliarden US-Dollar versprochen, um 25 Millionen Kindern in den USA unter zehn Jahren einen Anreiz zu bieten, diese neuen Kinder-Investitionskonten in Anspruch zu nehmen. Von ihrem Geld sollen je Kind 250 US-Dollar auf das Trump-Konto einbezahlt werden. Das Engagement des Dell-Paars soll am 4. Juli 2026 beginnen, zum 250. Unabhängigkeitstag der USA.
Was ist die Rolle des US-Finanzministeriums? Das Finanzministerium richtet die Konten ein, verwaltet werden sie von privaten Unternehmen.
Hat die Sache einen Haken? Die Investition der USA in Aktienkonten für Kinder werde durch die von Trump eingeführten Big Beautiful Bill finanziert. Das ist das grosse Steuerprogramm, das Trump im Sommer durch den Kongress gebracht hat. «The Big Beautiful Bill beinhaltet Kürzungen von Sozialleistungen und das, um solche Programme mitzufinanzieren», sagt Börsenkorrespondent Jens Korte, der für SRF arbeitet. «Das heisst: Den ärmeren Familien wird Geld weggenommen und nach dem 18. Geburtstag des Kindes können sie darauf zugreifen. Aber im Moment wird ihnen dieses Geld entzogen.»
Was sagt die Wall Street dazu? Aus Bankensicht sei das Ganze sehr interessant, sagt Börsenkorrespondent Jens Korte. «Daraus geht die nächste Generation von Bankkunden hervor», so Korte. Die Konten werden Gebühren kosten, und das Geld wird in Fonds investiert werden müssen. «Die Wall Street bekommt in den nächsten Jahren automatisch mehr Geld», sagt Korte.
Wer profitiert von den Trump-Accounts? Es sei auch ein Steuersparprogramm, so Korte. Und es sei klar, wer von derartigen Programmen profitiere, nämlich die Reicheren. «Durch dieses Programm wird die Einkommens- und Vermögensschere nicht verringert, sondern potenziell vergrössert», so Jens Korte.