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Vorwurf Steuerhinterziehung Campari-Aktien für 1.3 Milliarden Euro in Italien beschlagnahmt

  • Die italienische Finanzpolizei hat Aktien des Spirituosenkonzerns Campari im Wert von fast 1.3 Milliarden Euro beschlagnahmt.
  • Hintergrund sind Vorwürfe, dass bei Geschäften im Ausland in grossem Stil Steuern hinterzogen worden sind. Die teilten die Ermittlungsbehörden mit.
  • Die Aktien gehören dem Mehrheitsaktionär des Mailänder Traditionskonzerns, der Holding Lagfin mit Sitz in Luxemburg.

Die Ermittlungen gegen die Holding kamen durch eine Steuerprüfung bei der italienischen Niederlassung 2023/24 ins Rollen. Die Finanzpolizei vermutet, dass bei einer früheren Fusion sogenannte Exit-Tax-Gewinne nicht gemeldet wurden – steuerpflichtige Veräusserungsgewinne, die bei der Verlagerung von Vermögenswerten ins Ausland entstehen. Dabei soll es um eine Summe von mehr als fünf Milliarden Euro gehen, die nicht besteuert worden sei.

Campari-Flaschen
Legende: Campari gehört zu Italiens bekanntesten Marken. Ausser dem gleichnamigen Bitterlikör vertreibt der Konzern Getränke wie Crodino oder Cynar. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis 1860 zurück (Symbolbild/Archiv). REUTERS/Stefano Rellandini

Die Ermittler legen der Holding deshalb eine «betrügerische Steuererklärung» zur Last. Dem italienischen Fiskus sei nach Berechnungen der Finanzpolizei ein Betrag von mehr als 1.29 Milliarden Euro entgangen – die Summe, die nun durch die Sperre von Davide-Campari-Stammaktien sichergestellt wurde.

Die Beschlagnahmung erfolgte am Freitagabend nach Börsenschluss. Lagfin hält 51.8 Prozent der Campari-Aktien. An der Börse ist der Konzern aktuell mehr als sieben Milliarden Euro wert.

SRF 4 News, 1.11.2025, 14 Uhr ; 

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