- Der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump gegen die Schweiz hat in der hiesigen Wirtschaft im dritten Quartal deutliche Spuren hinterlassen.
- Das lässt sich am Bruttoinlandprodukt (BIP) ablesen, das im dritten Quartal auf bereinigter Basis zum Vorquartal um 0.5 Prozent geschrumpft ist.
- Vor allem das chemisch-pharmazeutische Gewerbe habe im dritten Quartal einen deutlichen Rückgang verbucht, geht aus einer Schätzung des Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco) hervor.
Während die Industrie insgesamt eine negative Entwicklung verzeichnet habe, sei der Dienstleistungssektor nur unterdurchschnittlich gewachsen. So ist die wirtschaftliche Entwicklung deutlich schlechter ausgefallen als von Ökonomen erwartet.
Zur Erinnerung: Mitten im dritten Quartal, am 1. August, hatte Trump der Schweiz Importzölle von 39 Prozent auferlegt – notabene einer der höchsten Werte überhaupt. Die Entscheidung war ein Schock und sorgte für grosse Verunsicherung in breiten Kreisen der hiesigen Wirtschaft, vor allem aber bei exportabhängigen Branchen. Die ersten Auswirkungen bzw. Bremsspuren waren etwa in stark rückläufigen Exportzahlen der Uhren- oder Tech-Branche denn auch schnell sichtbar.
Schwächer als erwartet
Die wirtschaftliche Entwicklung ist damit deutlich schlechter ausgefallen als von Ökonomen erwartet. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur AWP reicht die Bandbreite von -0.3 Prozent bis +0.2 Prozent.
Damit setzt sich die Verlangsamung in der Schweizer Wirtschaft mit beschleunigtem Tempo fort. Bereits im zweiten Quartal war das Wachstum auf magere 0.2 Prozent geschrumpft, nachdem im ersten Jahresviertel noch ein Plus von 0.8 Prozent verzeichnet wurde.
Die aktuellen Daten basieren auf einer Schnellschätzung des Seco. Noch unvollständig verfügbare Grunddaten werden dabei mit prognostizierten Werten ergänzt. Die später verfügbaren vollständigen und aktualisierten Daten könnten das Ergebnis noch verändern. Die offizielle Schätzung zum dritten Quartal werden am 28. November publiziert.