Damit künstliche Intelligenz funktioniert, damit beispielsweise ein Chatbot Fragen beantwortet, braucht es im Hintergrund Hochleistungs-Computerchips – sogenannte KI-Chips –, die in Tausenden von Rechenzentren arbeiten. Bis jetzt kamen diese Kleinstteile mit eingebetteter Schaltung vor allem vom US-Unternehmen Nvidia. Dieses bekommt bald Konkurrenz – und zwar von einem anderen Techgiganten aus den USA, von Google. Google verhandelt wegen seiner KI-Chips mit Meta, dem Mutterkonzern von Whatsapp und Instagram. Wirtschaftsredaktor Pascal Lago erläutert die Gründe dafür.
Was verhandelt Meta mit Google?
Die Facebook-Mutter möchte neue Chips für künstliche Intelligenz auch bei Google bestellen. Bis anhin hat Facebook vor allem bei Nvidia eingekauft. Das schreibt das Nachrichtenportal «The Information», das direkt aus dem Silicon Valley aus den USA berichtet. Die Rede ist von einer milliardenschweren Lieferung bis 2027. Doch Google, Facebook, Meta und Nvidia äussern sich noch nicht dazu.
Kann Google Nvidia Konkurrenz machen?
Das wird nicht einfach, weil Nvidia schon früh in diese Art von KI-Chips investiert hat, schon vor dem aktuellen KI-Boom. Nvidia-Chips waren ursprünglich vor allem rund um Videospiele im Einsatz. Dafür braucht es Chips, die viel schneller sein müssen als herkömmliche. Und diesen Vorsprung kann Nvidia nun für künstliche Intelligenz nutzen. Denn damit eine künstliche Intelligenz ein Bild malt oder ein Buch schreibt, muss sie zuerst trainiert werden. Sie muss Tausende von Bildern und Texten sehen und verarbeiten. Und dafür braucht es eben diese KI-Chips.
Wie will Google konkret im Bereich der künstlichen Intelligenz mithalten?
Google hat mit Deepmind ein Unternehmen im Unternehmen, das sich nur mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Die KI von Google läuft im Hintergrund schon länger, zum Beispiel bei den Suchanfragen oder auf Google Maps. Doch bis jetzt hat Google seine KI-Chips vor allem nur für sich selbst entwickelt.
Ist das ein Strategiewechsel von Meta? Hat bis jetzt noch ein anderes Unternehmen KI-Chips von Google?
Nein, bis jetzt noch nicht – aber bald. Google hat schon eine Kooperation mit Entropic, einer Konkurrentin von ChatGPT von Open AI, angekündigt. Bei Android sollen bald auch Chips von Google die künstliche Intelligenz im Hintergrund trainieren. Ein Deal mit Facebooks Mutterkonzern Meta wäre aber eine ganz andere Liga und für Google wichtig, um sich in diesem Markt zu etablieren. Ja, es ist ein Strategiewechsel von Meta, vor allem, wenn das funktioniert.
Warum macht Meta diesen Schritt?
Meta möchte seine Abhängigkeit von Nvidia reduzieren. Nvidia macht zwar die besten Chips, sie sind jedoch auch teuer. Wenn Meta neu auch bei Google einkaufen kann, kann die Facebook-Mutter so die Preise drücken.