Ins Dorf Seelisberg sollen ab September sukzessive bis zu 60 Asylsuchende einziehen. Für die IG «vernünftige Asyllösung für Seelisberg» sind das zu viele. In Seelisberg werden deshalb Unterschriften gegen das Zentrum gesammelt. Bereits haben fast die Hälfte der rund 700 Bewohnerinnen und Bewohner unterschrieben.
«Ich habe Verständnis für die Fragen und Unsicherheiten der Bevölkerung», sagt die Urner Regierungsrätin Barbara Bär. Man sei aber verpflichtet, 0,6 Prozent der vom Bund zugewiesenen Asylsuchenden unterzubringen, und das ehemalige Hotel Löwen sei das einzige Angebot, das schnell realisierbar sei.
Kritik gibt es auch, weil in Seelisberg kaum Familien und vor allem junge Männer einquartiert werden sollen. Dazu werde man sich um einen intensiven Dialog bemühen, aber schliesslich könne man die Art der Asylsuchenden, die in die Schweiz kommen, nicht steuern, sagt Bär.
Infoveranstaltung soll Klärung bringen
Am Donnerstagabend informiert die Regierung an einer öffentlichen Veranstaltung über das Zentrum. «Jetzt ist es wichtig, dass wir die verschiedenen Gruppierungen miteinbeziehen. Mit ihnen und auch mit der Gemeinde wollen wir Spielregeln und Vorgehensweisen definieren», erklärt Bär.
Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr.