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Die gute Form
Keystone
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Die Hüter der «guten Form»: 100 Jahre Schweizerischer Werkbund

Die Schweizer Bevölkerung zum guten Geschmack zu erziehen: Das war das Gründungsziel des Schweizerischen Werkbundes vor 100 Jahren. Mit dem Label «Die gute Form» in den 1950er-Jahren hat er das Schweizer Design geprägt. Wo steht er heute? Ein Gespräch mit dem Kunsthistoriker Thomas Gnägi.

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Vor 100 Jahren wurde der Schweizerische Werkbund gegründet als Netzwerk von Gestaltern, Designern, Architekten und Industriellen. Sie hatten zum Ziel Kunst und Industrie näher zusammenzuführen.

Die interdisziplinäre Vereinigung war vor allem in der Vermittlung tätig. Man organisierte Ausstellungen, lancierte Gestaltungsdebatten und schuf in den 1950er-Jahren sogar ein eigenes Label: «Die gute Form». Praktisch, funktional, schnörkellos und dennoch von guter Qualität sollte der moderne Wohnraum und das Leben darin sein.

Mit dem Erwachen des ökologischen Bewusstseins in den 1970er-Jahren stand der Schweizerische Werkbund plötzlich vor einer ideellen Krise. Als Bewegung, die sich fortan in politische und ökologische Belange einmischte, definierte er sich neu. Heute ist die Stimme des Werkbunds eine unter vielen.

Pünktlich zum Jubiläum wurde die Geschichte des Werkbunds erstmals in einem Nationalfondprojekt und von der Uni Bern umfassend aufgearbeitet. «Gestaltung. Werk. Gesellschaft. 100 Jahre Schweizerischer Werkbund SWB» heisst das Buch, das beim Verlag Scheidegger & Spiess erschienen ist.

Im Gespräch erzählt der Kunsthistoriker Thomas Gnägi, einer der Forscher und Mitherausgeber, von der wechselvollen Geschichte des Schweizerischen Werkbundes. Sie spiegelt die Schweizer Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.

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