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Was ist Fussballgolf?
Aus Radio SRF 3 Clips vom 22.04.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 58 Sekunden.
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Golf ist nicht gleich Golf Ausflugstipps: vier alternative Golfsportarten

Golf ist Ihnen zu elitär? Kein Problem. Auch mit Fussball, Frisbee, Billardschläger oder in Städten kann man einlochen.

«Golf ist ein Spaziergang mit Ärgernissen», soll Mark Twain gesagt haben. Es macht aber auch Spass. Egal, ob mit oder ohne Schläger.

1. Fussballgolf

Es ist nicht Golf, es ist nicht Fussball: Es ist Golf mit Fussball – oder eher Minigolf, denn auf dem Weg zum Loch gilt es Hindernisse zu überwinden.

In Skandinavien spielt man bereits seit 30 Jahren Fussballgolf. Vor zwei Jahren erreicht die Sportart die Schweiz: In Müllheim im Kanton Thurgau wird die erste Fussballgolf-Anlage mit 18 Löchern eröffnet.

Egal, ob jung oder alt. Fussballgolf spielen kann wirklich jeder!
Autor: Daniel Jola Präsident Schweizer Fussballgolf Verband

Fast zeitgleich entdeckt Daniel Jola im Urlaub den Sport für sich. Kurzerhand gründet er den Schweizer Fussballgolf Verband. Um die Popularität auch hierzulande zu steigern, organisiert er dieses Jahr erstmals Schweizermeisterschaften.

Und was ist dann Footgolf?

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Legende: In der Nähe von Asuel im Kanton Jura kann auf einem 9-Loch Kurs Footgolf gespielt werden. Maison du Tourisme

Die beiden Sportarten sind verwandt, aber doch nicht identisch.

Footgolf ist «Golf mit Fussbällen». Die Bälle werden wie im richtigen Golf über lange Distanzen gekickt. In der Schweiz ist der Sport vor allem in der Romandie populär.

Im Gegensatz dazu ist Fussballgolf eher «Minigolf mit Fussbällen». Zum Einlochen müssen auf kürzerer Distanz künstliche Hindernisse umspielt werden.

Aber im Grundsatz gilt: «Egal ob jung oder alt. Fussballgolf spielen kann wirklich jeder!» Egal ob beim Familienausflug, Firmenanlass oder am Polterabend. Beim Fussballgolf können alle einlochen.

2. Disc Golf

Golf ohne Schläger und ohne Ball? Ja. Beim Disc Golf golft man mit einer Scheibe. «Umgangssprachlich wird diese gerne als Frisbee bezeichnet, doch das ist ein geschützter Markenname», weiss Marco Juen vom Verband Swiss Disc Golf.

Eine Scheibe fliegen zu sehen, ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Autor: Marco Juen Swiss Disc Golf Verband

Das Ziel? Die Scheibe in den metallenen Korb werfen. Je nach Distanz verwende man dafür unterschiedliche Scheiben. Erste Versuche könne man aber natürlich auch mit dem «Strand-Frisbee» machen.

«Einstiegshürden gibt es beim Disc Golfen keine», so Juen. «Eine Scheibe fliegen zu sehen, ist ein unbeschreibliches Gefühl».

Zwei Personen spielen Discgolf an einem Teich im Park.
Legende: Die meisten Disc Golfer sind Gelegenheitsspieler. Rund 200 Personen in der Schweiz sind lizenziert und spielen regelmässig Turniere. Michael Stadelmann

Doch wo spielt man es? Juen schätzt, dass es schweizweit rund 40 fixe Kurse gibt. Meistens stünden diese in öffentlichen Parkanlagen. Es sei manchmal amüsant, womit sie verwechselt werden. «Personen ketten daran ihre Velos fest oder meinen, es seien Tierfutterstellen.»

3. Urban Golf

Didi Keller ist passionierter Golfer. Doch einen Golfplatz hat er kaum je betreten. «Ich spiele Urban Golf. Das ist Golf abseits des Golfplatzes.» Keller golft in Städten, an Berghängen oder in Kiesgruben.

Mann spielt Golf auf einem urbanen Platz mit modernen Gebäuden im Hintergrund.
Legende: Kein «Green», sondern ein Parkplatz. Urban Golf ist Golf abseits des Golfplatzes. Didi Keller

Anstelle von Löchern zielt man beim Urban Golf auf Abfalleimer oder Baggerschaufeln. «Theoretisch braucht es nur einen alten Golfschläger aus dem Brockenhaus und einen weichen Golfball, und du bist bereit.»

Normales Golf ist mir einfach zu langweilig.
Autor: Didi Keller Schweizerischer X-Golfverband

Diverse Städte haben Urban Golf mittlerweile auch ganz offiziell im Angebot, zum Beispiel Winterthur oder Burgdorf. «Da erhältst du das Material und kannst legal neun ‹Bahnen› spielen», erklärt Keller, der mit seiner Firma auch Städte berät.

Urbangolf = Stadtgolf?

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Legende: Freiburg war 2008 die erste Stadt, die Stadtgolf anbot. Fribourg Tourisme

Ja und Nein. Oft werden die Begriffe als Synonyme verwendet. Doch für Urban Golfer Didi Keller gebe es einen klaren Unterschied.

In einigen Städten, zum Beispiel Freiburg, Bern oder Frauenfeld, könne man Schläger mieten und Stadtgolf spielen. Es seien dies aber eher «Minigolf» in der Stadt. Der Ball muss auf kurzen Distanzen eingelocht werden.

Beim Urban Golf aber fliege der Ball. Auch werde nicht eingelocht, ihre Ziele seien Objekte, so Keller. Off-Golf, X-Golf, Street Golf oder Cross Golf sind andere Begriffe für dasselbe: Golfen abseits des Golfplatzes.

Das Schöne am Urban Golf sei, dass es jedes Mal neue Hindernisse seien. «Normales Golf ist mir einfach zu langweilig.»

4. Pit-Pat

Pi-Pa was? «Keine Angst. Es gibt viele, die Pit-Pat nicht kennen. Wir sind eine extreme Randsportart», erklärt Monika Deppeler, die sich auch als «Pit-Pat Moni» vorstellt. Sie ist Präsidentin des Pit-Pat Clubs Zurzach und spielt seit über 30 Jahren.

Vom Spielen her ist es eher Billard, von den Hindernissen her eher Minigolf.
Autor: Monika Deppeler Präsidentin Pit-Pat Club Bad Zurzach

Pit-Pat vereint Minigolf und Billard. Die 18 Löcher und Hindernisse befinden sich auf Tischen. Gespielt wird mit einem Queue. Wer in der Jugend regelmässig in der Bar Billard gespielt habe, sei sicherlich im Vorteil, so Deppeler.

Frau spielt Pit Pat (Tisch-Minigolf) auf einer Anlage in Buchs SG.
Legende: Die Pit-Pat Anlage in Werdenberg SG war 1986 die erste in der Schweiz. Minigolf Buchs

Das Schöne am Pit-Pat? «Egal ob 10-jährig oder 80-jährig – Alle, die auf den Tisch hochkommen, können es spielen». In der Schweiz gibt es 19 Anlagen. Oft stünden sie auf Campingplätzen, weiss Deppeler.

Nur etwas weiss sie nicht: «Warum es Pit-Pat heisst? Keine Ahnung. Das habe ich mir gar nie überlegt.» Ist ja auch egal. Hauptsache, es macht Spass.

Radio SRF 3, «Morgensendung», 23.4.2024, 08:15 Uhr

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