Auf seinem 7. Album rappt Stress mit einem Dutzend Gästen - und mit soviel Realness wie seit Langem nicht mehr, findet SRF 3 Black Music Special Mann Sascha Rossier.
01:35 min, aus Audio Aktuell SRF 3 vom 27.11.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 35 Sekunden.
Albumcheck: Stress - «Stress»
Das sagt uns
das Albumcover:
Töffhelm
ist so letzte Woche. Heute trägt man Samurai-Darth Vader-Ritterrüstung zum
Cruisen.
Das sagen die
Featurings:
Stress (oder
seine Plattenfirma) hat viele Freunde. Nicht nur Noah Veraguth und Bastian
Baker, mit denen er schon mal ein Album gemacht hat, sondern auch Indie-Diva
Evelinn Trouble, Jungs aus der neuen Pop-Rap-Generation wie Lo & Leduc oder
Mimiks und sogar ein Kanadier, Sway Clarke II. Am
meisten Punch unter den Gästen bringt allerdings die alte Weggefährtin Karolyn.
Und Bastian Baker auf französisch klatscht Rapper Stress kurz mal an die Wand
im Cover von Stephan Eichers Déjeuner en Paix.
Beste Songs:
Bester Track
des ganzen Albums: Paradis Perdu.
Für hartgesottene Rap-Fans: Le Code / R.A.F / #Pasdeproblemes.
Für Gelegenheits-HiphopperInnen: Noir / Lausangeles / Invisible.
Für PopHop-Fans: Love You When i’m High / In Too Deep / 30+
Das sagt der Old School Hiphop-Fan:
Abgesehen davon,
dass es Abzug gibt in der Style-Note, wenn Stress im Track ‘95 den Oldschool-Überhit Jump Around von House Of Pain abkupfert und dann daraus eher eine lauwarmes
Pop-Höppchen zimmert, freut sich der HipHop-Fan über sieben amtliche
HipHop-Bänger. Bei gesamthaft 16 Tracks gibt das eine Realness-Quote von fast
50%. So hoch war diese Quote bei Stress seit Double-Pact nicht mehr.
Also jetzt. Die sieben amtlichen HipHop-Bänger des Albums:
Der Songtitel
Lausangeles. Je nach Röstigrabenseite denkt man da vielleicht sogar zuerst an
Läuse und Engel, Stress du Lausebengel.
Der andere
Fun-Moment des Albums:
Die
Chilbi-Tröte. Kommt nur ein einziges Mal. Betrifft ebenfalls den Song Lausangeles.
Viel Fun dank diesem Song.
Das hat
Stress beim Aufnehmen nie getan:
Gelächelt. Das würde
man der Stimme anhören. Geht nicht für ihn. Dafür sind die Jungen (Mimiks und Lo & Leduc) im Track Futur schön chillig und freundlich drauf - guter Kontrast.
Das Album schenkt man
am besten…
…einem
musikalisch noch ungefestigten «Ich los echli alles, was im Radio chunnt»-Fan
beim Einzug in eine Rap-WG. Das Album ist die ideale Einstiegsdroge. Der erste
Schritt aus dem seichten Musiksegment heraus auf den Weg zum harten, echten
Rap-Stoff.
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