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Annadora Senn Singer Aus Ställen zur Therapiestation für Drogensüchtige

Annadora Senn Singer renovierte zusammen mit ihrem Partner zwei alte Ställe im Misox und zog eine eigene Therapiestation für Drogenabhängige auf. Heute sind diese Räume zu einem «Bed and Breakfast» umgebaut, wo die 78-Jährige immer noch Gäste empfängt und umsorgt.

Lebensgeschichten

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In der «Sinerzyt»-Serie von SRF Musikwelle blicken Seniorinnen und Senioren zurück in die Vergangenheit. Sie erzählen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – von wichtigen Episoden aus ihrem Leben.

Annadora Senn Singer wurde im Frühling 1942 in Winterthur geboren und wuchs dort mit ihrer Familie in einem Einfamilienhaus auf. Sie liebte die Natur, die Pfadi und das Abenteuer. Auch wenn ihre Mutter an Depressionen litt und manchmal in die Klinik musste, schaut die heute 78-Jährige auf eine schöne Kindheit zurück.

Mit ihrem Vater pflegte sie ein enges Verhältnis. «Er war ein liebenswürdiger Mann und half den Leuten, wo er nur konnte», erzählt die Seniorin. Sogar als Annadora Senn bereits verheiratet war, bat er ihr an, sie am Bahnhof abzuholen, weil sie den Zug verpasste.

Audio
«Mein Vater war ein liebenswerter Mensch»
aus Lebensgeschichten vom 02.10.2020. Bild: zvg
abspielen. Laufzeit 1 Minute 16 Sekunden.

Wegen einer Wette zum Frauenhilfsdienst

Sie war immer etwas anders als die anderen Jugendlichen, erinnert sich Annadora Senn Singer. Ihr Interesse galt mehr der Pfadi als der Schule. Auch reiste sie mit jungen Jahren alleine durch Schottland.

Wegen einer Wette kam die damals junge Annadora Senn Singer zum Frauenhilfsdienst und war dort als Fahrerin tätig. An die Wette erinnert sie sich nicht mehr genau, dafür aber dass sie einige Male an ihre Grenzen stiess und sich vorstellte, wie schön es doch Zuhause wäre. Trotzdem würde sie es sofort wieder machen, sagt die Seniorin heute.

Der Frauenhilfsdienst war grossartig, ich würde es heute gerade noch einmal machen!
Autor: Annadora Senn Singer

Neustart nach dem Tod der Eltern

Mit der Heirat kam Annadora Senn Singer als Pfarrersfrau nach Malans und wurde Mutter von drei Kindern. Sie setzte sich sehr in der Gemeinde ein und gab Turnstunden für jedes Alter. Doch als ihr Vater starb und später auch ihre Mutter, hinterfragte sie ihr Leben und trennte sich in der Folge von ihrem Mann. «Das war eine schwierige Zeit», erinnert sich die 78-Jährige.

Nach der Trennung im Jahr 1990 lernte Annadora Senn Singer ihren jetzigen Mann kennen, einen Sozialpädagogen. Mit ihm suchte sie nach einer neuen Herausforderung, die sie in Verdabbio (GR) fanden. Dort kauften sie zwei alte Ställe und renovierten diese als Therapieort für Drogenabhängige. Heute sind diese Räume zu einem «Bed and Breakfast» umgebaut, wo Annadora Senn Singer immer noch Gäste empfängt.

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