Es ist eine typische Tschechow-Geschichte, traurig, menschlich und wundervoll poetisch. Der Sargmacher Jakow Iwanow, der notorisch unzufriedene Geizkragen, kennt nur eines in seinem Leben: Sorgen. Eine einzige Mühsal ist es, dieses Leben, ein einziges Verlustgeschäft. Und darum schreibt Jakow in seinem Büchlein nur das auf, was er nicht verdient hat.
Da kommt ihm der Jude Rothschild, mit dem Jakow gelegentlich im gleichen Orchester zum Tanz aufspielt, gerade recht. An ihm, dem jämmerlichen Klarinettenflöter, kann er seine abgrundtiefe Unzufriedenheit so schön abreagieren.
Der Theatermacher Fritz Zaugg entschied sich 1989, als Hörspielregisseur beim damaligen Radio DRS anzufangen. Zwar fiel ihm der Abschied von der Bühne nicht ganz leicht, doch er meinte: «Mich reizt eine neue Herausforderung. Und ein neues Medium.» Fritz Zaugg verschrieb sich fortan vollumfänglich und mit ganzer Kraft dem Radio.
Und er brachte ihm viele Impulse: als Regisseur, als Bereichsleiter der Redaktion «Hörspiel und Unterhaltung» von DRS 1 und zuletzt als Leiter der Gesamtredaktion «Hörspiel und Satire» von SRF. Seine dramaturgische Handschrift und sein unverkennbarer Humor haben markante Spuren hinterlassen.
Mit: André Jung (Erzähler), Norbert Schwientek (Jakow), Renate Steiger (Marfa, seine Frau), Wolfram Berger (Rothschild, Musiker), Jürgen Cziesla (Moische Schachkes, Orchesterleiter), Klaus Henner Russius (Maxim Nikolajitsch, Arzt), Albert Freuler (Pjotr Alexandrow; Bauer), Klaus Lehmann (Semjon Petrow, Bräutigam), Witek Kornacki (Pope)
Musik: Witek Kornacki und Ensemble - Bearbeitung und Regie: Fritz Zaugg - Produktion: SRF 1994 - Dauer: 48'