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Fast zehn Franken für eine Papierrechnung
Aus Espresso vom 05.03.2024. Bild: Keystone
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Dreiste Preispolitik Rechnung für die Rechnung: UPS verärgert Kunden erneut

Neu verlangt der Spediteur für jede Papierrechnung eine Gebühr von 9.30 Franken statt wie bisher 5.70 Franken.

Es sind drei Lieferungen aus Deutschland, die UPS für einen Kunden abwickelt. Drei unterschiedliche Bieretiketten, denn der Kunde ist Bierbrauer und Chef einer kleinen Brauerei. Alles läuft reibungslos, der Hörer des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» zahlt die Rechnungen.

Kurze Zeit später staunt der Mann jedoch nicht schlecht: «Einige Wochen später habe ich nochmals eine Rechnung erhalten von UPS.» Es handelt sich um die bekannten «Rechnungen der Rechnungen».

UPS verlangt für jede Papierrechnung eine Gebühr: Happige 9.30 Franken pro Papierrechnung – fast doppelt so viel wie bisher. Zur Erinnerung: Als «Espresso» letztes Mal über diese Rechnungen für die Rechnungen berichtet hat, lag die Gebühr noch bei 5.70 Franken.

Wenig Transparenz seitens UPS

UPS rechtfertigt sich nur schriftlich: Man wolle «im Sinne der Effizienz und Nachhaltigkeit» möglichst auf Papierrechnungen verzichten. «Wünscht jemand dennoch eine gedruckte Rechnung und postalische Zustellung, erlauben wir uns, diesem administrativen Aufwand abzurechnen.» Und weil die Kosten gestiegen seien, habe man den Betrag angepasst.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Zunächst: Dem «Espresso»-Hörer war zu keiner Zeit bewusst, dass UPS für seine Rechnung eine derart hohe Gebühr verlangt. «Das habe ich bis jetzt bei keinem anderen Logistikunternehmen so erlebt», sagt der Bierbrauer.

Kritik auch vom Konsumentenschutz

Auch Sara Stalder, Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, findet, dass man die Kundinnen und Kunden im Mindesten vorab aufklären und ihnen die Möglichkeit zur Einwilligung geben sollte:

Ziemlich sicher ist es so, dass sich niemand bewusst ist, dass für eine Papierrechnung so hohe Kosten verrechnet werden.
Autor: Sara Stalder Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz

So oder so, sagt Stalder: «Kosten für eine Papierrechnung lehnen wir dezidiert ab.» Die Höhe des Betrags sei ausserdem «völlig übertrieben».

UPS betont in der schriftlichen Stellungnahme, dass Kunden sich zur Vermeidung dieser Rechnungsgebühr online registrieren könnten. Man habe eine Online-Plattform aufgeschaltet.

«Auf dieser fallen für unsere Kundinnen und Kunden keine Rechnungsgebühren an.» Das ist ja gut und recht, nur: Das sollte man der Kundschaft auch mitteilen.

Espresso, 5.03.24, 08:10 Uhr

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