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Smartbox sorgt bei Paar für Frust
Aus Espresso vom 11.01.2024. Bild: Imago / Pond5 Images
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Smartbox-Gutschein Billig-Food statt Gourmet-Dinner

Ein teurer Restaurant-Gutschein hält nicht, was er verspricht: Statt eines «kulinarischen Highlights» gibt es Billig-Food.

Die Gutscheine der Smartbox-Geschenkboxen sind vielfältig: Vom Survival-Training über eine Ballonfahrt oder einen Kurzurlaub in Italien, bis zur Husky-Wanderung – man findet für jeden Geschmack etwas. Einer dieser Gutscheine verspricht ein Gourmet-Dinner für zwei Personen in einem von 400 ausgewählten Restaurants in ganz Europa. Der Wert des Gutscheins: 149 Franken.

Ein Paar verbringt seine Ferien in Paris und wählt aus der Restaurant-Liste von Smartbox ein thailändisches aus. Das Dinner blieb unvergesslich, aber nicht, weil es besonders lecker gewesen wäre. Im Gegenteil.

Abgegriffene Speisekarte, unkaubarer Tintenfisch

Schon die Speisekarte sei ziemlich abgegriffen und fleckig gewesen, berichtet der Ehemann. Trotzdem hätten sie sich je ein Gericht ausgesucht – Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Vielleicht täuscht die Karte ja und das Essen entpuppt sich wie von Smartbox beworben als «raffiniert» und als «kulinarisches Highlight».

Der war so hart, es war unmöglich, den zu kauen.
Smartbox-Kunde

Frühlingsrolle und Rindfleisch-Hauptgang seien in Ordnung gewesen, erzählt der Smartbox-Kunde. Aber den Tintenfisch habe er zurückgeben müssen. «Der war so hart, es war unmöglich, den zu kauen.» Auch die beiden Desserts seien ungeniessbar gewesen und alles andere als «raffiniert».

Fehler bei der Rechnung – zum Glück

Ein Gourmet-Dinner war dies mit Sicherheit nicht. Bestätigung erhielt das Paar mit der Rechnung. Das Restaurant machte einen Fehler und verrechnete nicht nur die Getränke, sondern setzte auch die beiden Menüs auf die Rechnung: 20 Euro kostete ein Drei-Gang-Menu, insgesamt also 40 Euro.

Selbstgemachte Gutscheine schenken!

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Wer Ärger mit Gutscheinen vermeiden möchte, schenkt am besten einen selbstgebastelten mit einem Nötli darin. Dieser verliert seinen Wert nie und kann auch nicht ablaufen. Und wer nicht einfach Bargeld verschenken möchte, kann den Beschenkten auch sagen, dass Sie sich melden sollen, sobald sie den Gutschein einlösen wollen. Das ist zwar nicht sehr romantisch, aber immer noch besser, als Geld in den Sand zu setzen.

Der Gutschein hat jedoch einen Wert von 149 Franken. Das Paar musste die Menüs schlussendlich zwar nicht bezahlen, der Gutschein jedoch war weg. Fazit: 149 Franken für ein Abendessen, das 40 Euro gekostet hat.

Flapsige Reaktion des Smartbox-Kundendienstes

Zurück in der Schweiz meldet sich der Mann beim Kundendienst von Smartbox: Das 40 Euro billige Essen käme nicht annähernd an den Wert des Gutscheins heran. Smartbox schreibt, der Gutschein habe einen Wert von 149 Franken, «weil 400 Restaurants im Gutschein zur Verfügung stehen und nicht nur ein Restaurant».

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Der Mann ist mit diesem Argument alles andere als zufrieden: «Hätte ich die 149 Franken bar bekommen, hätte ich aus einer Million Restaurants in Europa auswählen können und nicht nur aus 400.»

Smartbox rechnet falsch

Der Kundendienst offeriert dem Paar, die 40 Euro für die beiden Menüs zurückzuzahlen. Eine seltsame Rechnung – hatte doch der Gutschein einen Wert von fast 150 Franken. Der Mann schreibt dem Kundendienst erneut, erhält jedoch keine Antwort mehr.

Wir untersuchen noch immer, was genau in diesem Fall passiert ist, werden jedoch den Kunden kontaktieren, um die 100 Franken zu erstatten.
Chef von Smartbox

Daraufhin meldet er sich beim Konsumentenmagazin «Espresso». Und dann geht’s schnell: Der Chef von Smartbox schreibt: «Wir untersuchen noch immer, was genau in diesem Fall passiert ist, werden jedoch den Kunden kontaktieren, um die 100 Franken zu erstatten.» Diesen Betrag sichert er dem Mann auch persönlich zu, als er ihn anruft und sich für die flapsige Antwort des Kundendienstes entschuldigt.

Espresso, 11.01.24, 8:13 Uhr

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