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Luftbefeuchter erfreuen sich im Winter grosser Beliebtheit
Aus Kassensturz vom 31.10.2023.
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Luftbefeuchter im Test Günstigster Luftbefeuchter ist Testsieger

Stromfresser, zu laut, zu viel Feuchtigkeit: Einige Luftbefeuchter können mehr Schaden anrichten, als sie nützen.

Für viele heisst es in der kalten Jahreszeit: Ein Luftbefeuchter muss ins Haus. Der Test von «Kassensturz» und K-Tipp zeigt aber, dass wegen Überfeuchtungsgefahr Vorsicht angebracht ist.

Diese Luftbefeuchter wurden getestet

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Von den 10 Befeuchtern mit Feuchtigkeitssensoren im Test sind fünf Vernebler, drei Verdunster und zwei Verdampfer.

So wurde getestet

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Im Auftrag von «Kassensturz» und K-Tipp testete das Institut für Produktforschung Ipi in Stuttgart 10 Luftbefeuchter mit eingebautem Feuchtigkeitssensor. Die Testkriterien beantworten folgende Fragen: 

Befeuchtungsleistung: Können die 10 Luftbefeuchter schnell und wirkungsvoll die Luft befeuchten? Können die Sensoren so genau messen, dass die Luftfeuchtigkeit konstant bleibt und die Luft im Raum nicht zu feucht werden kann? Diese Prüfungen führten die Tester in einer Klimakammer unter gleichbleibenden Bedingungen durch. 

Stromverbrauch: Wie viel Strom verbrauchen die Befeuchter, um die gewünschte Luftfeuchtigkeit zu erreichen und konstant zu halten? 

Betriebsgeräusch: Wie viel Lärm machen die Befeuchter? Für die Messungen des Betriebsgeräusches stellten die Prüfer die Luftbefeuchter in eine akustisch isolierte Kammer. Gemessen wurde die Lärmentwicklung im höchsten und im tiefsten Modus. 

Handhabung: Als wichtigste Aspekte der Handhabung bewertete das Labor den Wartungs- und Reinigungsaufwand. 

Testsieger Meaco und Primotecq 

Die beiden vordersten Plätze belegen die Vernebler von Meaco und Primotecq. Letzterer ist sogar das günstigste Produkt im Test und kostet knapp 70 Franken. Beide erhalten bei allen Kriterien gute bis sehr gute Bewertungen und verpassen mit der Gesamtnote 5,4 das Testurteil «sehr gut» nur knapp. 

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Zu viel Feuchtigkeit mit Eva little von Stadler Form 

Nicht alle Luftbefeuchter im Test schaffen es, über acht Stunden die Luftfeuchtigkeit in einem Raum konstant zu halten. Die grösste Abweichung von der eingestellten Feuchtigkeit, nämlich 13 Prozent mehr, zeigt sich beim Vernebler Eva little von Stadler Form.

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Das gibt in der Bewertung einen empfindlichen Abzug von zwei Noten, denn zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung ist ein Problem. Der Verdampfer von Intertronic und der Verdunster von Ecofort weichen im Test 5- bis 6 Prozent von der Zielvorgabe ab und erhalten eine Note Abzug. Die übrigen Geräte können die eingestellte Luftfeuchtigkeit konstant halten. 

Zu laut fürs Schlafzimmer: Ecofort, Intertronic und Boneco 

Ecofort und Intertronic sowie der Verdampfer von Boneco (Stellungnahmen siehe unten) verlieren je eine Note, weil sie auf minimaler Leistungsstufe zu laut sind. Im Vergleich zu den 34 Dezibel von Boneco sind die beiden Testsieger-Geräte von Primotecq und Meaco mit 27 Dezibel auf minimaler Leistungsstufe gut geeignet für den Betrieb im Schlafzimmer. 

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Verdampfer sind Stromfresser: Intertronic und Boneco 

Richtige Stromfresser sind die beiden Verdampfer von Intertronic und Boneco, denn das Aufheizen des Wassers kostet viel Energie. Auf maximaler Stufe erzeugen sie zwar am meisten Dampf, verbrauchen aber massiv mehr Strom als die übrigen Geräte. Im Test ist ihr Stromverbrauch 18-mal so hoch wie der Stromverbrauch des Verdunsters von Venta. 

Verdunster, Vernebler, Verdampfer

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Im Test sind Luftbefeuchter mit drei verschiedenen Funktionsweisen: 

Verdunster: Ein Wasserbecken, ein Filter mit grosser Oberfläche und ein Ventilator sind die Hauptelemente eines Verdunsters. Der Ventilator verdunstet das Wasser durch den Filter hindurch nach aussen. Die Vorteile: Vernebler verbrauchen wenig Strom. Nachteile: Die Befeuchtung der Luft dauert am längsten. Aus hygienischen Gründen müssen sie oft gereinigt werden, und der regelmässige Kauf von Filtern kann ins Geld gehen. 

Vernebler: Eine Ultraschall-Membran unten im Wasserbecken des Geräts zerstäubt mit schnellen Vibrationen das Wasser. Vorteile: Befeuchten die Luft schneller als Verdunster und brauchen trotzdem wenig Strom. Sie müssen regelmässig entkalkt und aus hygienischen Gründen oft gereinigt werden. 

Die Verdampfer: Sie bringen das Wasser zum Kochen und lassen es verdampfen. Vorteile: Durch das Erhitzen ist der Wasserdampf hygienisch und befeuchtet die Luft schnell. Nachteile: Der Stromverbrauch ist durch das Aufheizen des Wassers deutlich höher als bei Verneblern und Verdunstern. 

Wenig Befeuchtung mit Verdunstern: Venta, Philips und Ecofort 

Auch die Verdunster von Philips und Ecofort sind sehr stromsparend, jedoch bieten alle drei Verdunster die niedrigste Befeuchtungsleistung im Test. Ein Kompromiss zwischen Leistung und Stromverbrauch sind die fünf Vernebler, wobei Meaco mit einer sehr guten Befeuchtungsleistung auffällt. 

Schimmelpilz und Hausstaubmilben

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Jede vierte Wohnung in der Schweiz sei tendenziell zu feucht, schreibt das Bundesamt für Gesundheit BAG. Deshalb rät der Fachmann von einer Befeuchtung über 50 Prozent ab. Zu viel Feuchtigkeit fördere Schimmelpilze und auch die Vermehrung von Hausstaubmilben.

 

Brauche ich einen Luftbefeuchter? 

Gesunde Menschen kämen mit vorübergehend trockener Luft gut klar, sagt Roger Waeber vom Bundesamt für Gesundheit. «Was sich trocken anfühlt, muss nicht trocken sein.» Oft gebe es andere Ursachen wie Hausstaub, Kerzen oder Zigarettenrauch. Er empfiehlt, Luftbefeuchter erst einzusetzen, wenn die Luftfeuchtigkeit über längere Zeit unter 30 Prozent fällt. Mit einem Hygrometer lässt sich die relative Luftfeuchtigkeit bequem selbst messen. 

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Stellungnahmen

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Boneco vermutet einen defekten Lüfter als Grund für das ratternde Geräusch.

Ecofort empfiehlt den geprüften Luftbefeuchter nur in belebten Wohn- und Arbeitsräumen einzusetzen. Laut dem Hersteller soll das geprüfte Gerät in der zweiten Generation leiser werden. Den ungenauen Hygrostat will das Unternehmen ebenfalls verbessern.

Stadler Form schreibt K-Tipp, dass alle Produkte regelmässig in einer eigenen Klimakammer in Zug geprüft werden. Dabei hätten die Feuchtigkeitssensoren besser abgeschnitten und nur Abweichungen von maximal 5 Prozent gezeigt.

Interdiscount verspricht die Testergebnisse in die Produkte-Entwicklung einfliessen zu lassen. Dieses Vorgehen habe sich als Standard bei der Eigenmarke Intertronic etabliert.    

Kassensturz, 31.10.23, 21:05

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