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Portable Grills im Test: Kalte und verkohlte Würste
Aus Kassensturz vom 06.05.2014.
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 36 Sekunden.
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Kassensturz-Tests Portable Grills im Test: Kalte und verkohlte Würste

Tragbare Picknick-Grills sind ökologischer als Einweggrills. «Kassensturz» hat acht portable Holzkohlegrills von Grillprofis testen lassen. Sie kosten zwischen 16 und 129 Franken. Der Test zeigt: Einige Grills werden nicht richtig heiss, bei anderen verbrennen die Würste. Doch es gibt auch gute.

Sechs Experten testen acht portable Holzkohlegrills, welche in der Schweiz am häufigsten im Gebrauch sind. Dabei werden der Aufbau, die Beschaffenheit, die Portabilität, die Sicherheit sowie die Anwendung und der Grill-Komfort getestet.

Die Grills wurden in Oberwinterthur im Areal des Waldhauses Lindenberg unter realen Grillbedingungen getestet. Schnell zeigte sich, dass einige Grills für den Aufbau einige Zeit benötigen, bis alle Schrauben sitzen.

Anders der Billiggrill von Coop und der Klappgrill Picnic von Koenig. Beide sind mit wenigen Handgriffen und ohne Hilfe von Werkzeugen in wenigen Sekunden betriebsbereit.

Schnittgefahr wegen scharfen Teilen

Beim Kriterium Sicherheit wurde vor allem auf die Verletzungsgefahr und die Stabilität geachtet. Dabei stellten die Experten fest, dass der Go Anywhere von Weber eine Klammer hat, bei der man sich leicht schneiden konnte.

Test-Resultate

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Der Lotus Grill sticht besonders durch das Sicherheitskonzept hervor. Er lässt sich mit glühenden Kohlen in der Hand drehen und wenden, ohne dass die heisse Kohle rausfallen kann.

Unterschiede in der Beschaffenheit

Die Materialqualität zeigte sich deutlich die Preisunterschiede. Bei den günstigeren Grills wurde am Material gespart. Bei den preishöheren Grills war auch das Material meist besser verarbeitet und machte einen robusten Eindruck.

Gut zu transportieren

Die Hersteller der portablen Grills werben explizit mit der Transportfähigkeit, die den Grill auch für Ausflüge eignen soll. Dabei stellten die Experten fest, dass manche Grills, wie die Eigenmarke von Migros, sich sehr einfach, sogar mit einklappbaren Füsschen transportieren lassen.

Das Billigprodukt von Coop allerdings fällt sehr leicht auseinander und hat auch keine Tragvorrichtung.

Anwendung und Grill-Komfort

Teuer ist besser, das zeigt sich in der Königsdiziplin. Bei den Markenprodukten lässt sich die Kohle gut auffüllen und im Betrieb sorgen Lüftungsschlitze dafür, dass Zugluft an die Glut kommt, was die Kohle gleichmässig abbrennen lässt.

Beim Billigprodukt von Coop zeigen sich auch hier Schwächen. Es besitzt keine Lüftungsschlitze, was die Kohle nicht richtig abbrennen lässt. Die Hitzeverteilung ist somit ungenügend. Die Würste benötigen mehr Zeit, bis sie durch sind.

Lack blätterte beim ersten Mal

Beim Migros-Grill ist der Rost zu nahe an der Hitzequelle, was die Würste schnell verbrennen lässt. Zudem hielt der Lack der Hitze nicht stand und blätterte beim ersten Betrieb ab.

Der Testsieger, der Lotus-Grill, fasst etwas wenig Kohle. Er ist deswegen schneller als die anderen ausgebrannt. Ausserdem benötigt er Batterien für den integrierten Lüfter.

Ein klares Plus ist das Reinigen nach dem Grillieren. Die Kohle hinterlässt durch die geschickte Anordnung kaum Russ-Spuren und das Fett kann nicht direkt auf die Glut tropfen.

Alle Tests

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Alle Tests, Degustationen und Testsieger von «Kassensturz» auf «Tests» oder von A bis Z.

Der Picnic von Koenig, der die Experten im Aufbau überzeugte, fiel beim Grillieren durch. Er machte einen eher instabilen Eindruck und wird wohl nicht viele Einsätze durchstehen.

Fazit: Investieren lohnt sich

Bei diesem «Kassensturz»-Test zeigt sich deutlich, dass die Markenprodukte besser abschneiden. Da rät der Grillexperte Philip Glauser: «Beim Kauf eines Grills sollte man nicht sparen. Lieber etwas mehr Geld ausgeben, als den Grill nach wenigen Einsätzen wieder fortzuschmeissen.»

Die Experten

  • Hans-Ruedi Wälchli, Mehrmaliger Grillweltmeister
  • Philipp Glauser, Präsident Swiss Barbecue Association
  • Derya Incim Ayfer, Studentin der Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut Industrial Design
  • Melanie Medina, Studentin der Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut Industrial Design
  • Elmar Fetscher, Herausgeber «Fire & Food»
  • Michael Martin, Herausgeber «Grill & Chill»

So heiss waren die Grills

Die Resultate

Stellungsnahmen

Migros schreibt: «Wir werden prüfen und abklären, ob die vom Kassensturz bemängelten Punkte beim Grill 'Cookie' verbessert werden können, wie bspw. den Abstand zwischen Grillrost und Hitzequelle (Holzkohle) zu vergrössern und den Grill schnell und einfach aufzubauen. Per Ende Saison werden wir dieses Modell jedoch aus dem Sortiment nehmen.»

Coop schreibt: «Der getestete Grill gehört zu den extrem preiswerten Modellen und erfüllt bei korrekter Bedienung grundsätzlich die an ihn gestellten Anforderungen. Nichtsdestotrotz sind die Testergebnisse auch für ein so preiswertes Modell für Coop nicht akzeptabel. Wir werden mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen, um die konstruktionsbedingten Mängel zu beheben.»

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