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Teure SBB: Am Schalter kosten Billette zu viel
Aus Kassensturz vom 20.05.2014.
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Umwelt und Verkehr Teure SBB-Gebühren: Am Schalter kosten Billette zu viel

Wer an einem SBB-Schalter ein Ticket ins Ausland kauft, sollte wissen: Hier verrechnet die Bahn happige Gebühren – ohne Kunden über die sogenannten «Auftragspauschalen» zu informieren. Günstiger fährt, wer online bucht. «Kassensturz» über verärgerte Passagiere und umstrittene Gebühren.

Seit 2011 verrechnen die SBB diese Gebühr auf allen internationalen Tickets. Jeder Reisende, der am Schalter ein Billett kauft, muss die Auftragspauschale bezahlen. Die SBB sagen, das sei für Beratung.

Kurt Schreiber, Präsident von Pro Bahn kritisiert die Auftragspauschale im internationalen Verkehr: Sie sei zu hoch, und dass die Gebühr nur bei Passagieren am Schalter erhoben wird, ist für ihn nicht nachvollziehbar.

SBB: «Beratung kostet»

Schreiber macht den Vergleich: «Wenn ich zum Beispiel in der Metzgerei ein Stück Fleisch kaufe und der Metzger schneidet das für mich, dann kostet es nicht mehr, als wenn ich das aus dem Selbstbedienungsregal nehme.»

Die SBB rechtfertigen die Auftragspauschale mit dem Beratungsaufwand. Stephan Wehrle, Leiter der SBB-Medienstelle erklärt, im internationalen Verkehr gebe es beratungsintensive Produkte: «Wir bieten unseren Kunden am Schalter Beratung an. Und die kostet, wir verrechnen eine Gebühr von 10 Franken pro Person.»

Doch eine «Kassensturz»-Umfrage zeigt: Nicht alle Bahnen verrechnen Gebühren auf internationalen Tickets:

  • Die BLS verrechnet eine Beratungsgebühr von lediglich 5 Franken
  • Keine solche Gebühr verrechnen die Appenzellerbahnen
  • ebenso die Deutsche Bahn in ihren vier Schweizer Verkaufsstellen
  • und die meisten Schalter der IG Stationshalter.

Keine Auftragspauschalen bei Onlinebuchungen

Die SBB verzichten auf die Auftragspauschale, wenn Passagiere die Tickets selber am Automaten lösen oder online buchen. Wer keine Beratung am Schalter braucht, kann die Gebühr sparen.

Im Falle der «Kassensturz»-Zuschauerin Yolande Schaller verrechneten die SBB für den Kauf von drei Billetts für drei Personen die Auftragspauschale gleich drei Mal.

Das sei ein Fehler, räumt Stephan Wehrle, Leiter der SBB-Medienstelle, ein. Nicht alle internationalen Tickets brauchen Beratung und rechtfertigen eine Auftragspauschale.

Wehrle sagt: «In diesem Fall, für ein Ticket von Basel nach Karlsruhe, hätte man die Kundin darauf aufmerksam machen sollen, dass Beratungsgebühren erhoben werden und dass sie das Ticket online ohne Auftragspauschale buchen kann.»

Günstig per Web nach Frankreich oder Deutschland

Kluge Zugfahrer umgehen die Auftragspauschale und buchen die Reise ins Ausland online bei den Staatsbahnen oder privaten Anbietern. Und sparen dabei viel Geld.

Tickets der französischen Staatsbahn SNCF können auf einer deutschsprachigen Webseite in der Regel bis vier Monat Abfahrt mit Kreditkarte gekauft werden. Wer früh genug bucht, kommt dabei für nur 46 Franken mit dem TGV von Zürich nach Paris (inkl. Gebühren).

Deutsche Bahn oder günstigere Privatbahnen

Für Bahnfahrten in Deutschland können bequem Tickets über die Webseite der Deutschen Bahn gebucht werden. Bezahlt wird per Kreditkarte, Vorauskasse oder Paypal.

Analog zum Schweizer Halbtax-Abo gibt es bei der Deutschen Bahn eine 50%-Rabattkarte oder 25%-Rabattkarte. Auch diese können online gekauft werden und zu Hause ausgedruckt werden. Bis Ende Juni gibt es das 25%-Rabattabo als Aktion für nur 25 Euro für 4 Monate.

Oft markant günstiger als bei der Deutschen Bahn sind Billete auf bahn.ltur.com. Allerdings müssen sie 3 bis 14 Tage vor Abfahrt gebucht werden. Ebenfalls bietet diese Portal günstige Tickets für ein monatlich wechselndes «Top-Ziel International» an. Zur Zeit kann damit von jedem Deutschen Fernbahnhof für 36 Euro nach Krakau in Polen gefahren werden. Alle Tickets sind online erhätlich und können ausgedruckt werden.

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