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Impfskepsis US-Studie entlastet Masernimpfung vom Autismus-Verdacht

Eine gross angelegte Vergleichsstudie mit 95'000 Kindern kommt zum Schluss, dass kein Zusammenhang zwischen dem gängigen MMR-Impfstoff und einem erhöhten Risiko für Autismus besteht.

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Masernkampagne des BAG
aus HeuteMorgen vom 24.04.2015.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 6 Sekunden.

Dieser Tage hat das Bundesamt für Gesundheit im Rahmen einer nationalen Aktionswoche auf die immer noch bestehenden Masern-Impflücken in der Schweiz aufmerksam gemacht. Wie die Reportage von Radio SRF 4 News aus der Innerschweiz zeigt, stösst dies besonders bei Impfskeptikern auf wenig Gehör.

Ein dabei immer wieder vorgebrachtes Argument: Die Masernimpfung erhöhe das Autismus-Risiko. Die Aussage geht auf eine 1998 in «The Lancet» veröffentlichte Studie zurück, die vom Fachjournal später teilweise und dann vollständig zurückgezogen wurde. Der Grund: Der Autor hatte schwer wiegende Interessenkonflikte nicht deklariert und unter anderem auch Beweise manipuliert.

«The Lancet» disqualifizierte die Studienergebnisse in der Folge als «grundfalsch» und bezichtigte Studienautor Andrew Wakefield der arglistigen Täuschung. Die britische Ärztekammer sprach ein Berufsverbot gegen Wakefield aus und verurteilte seine Handlungsweise aufs Schärfste: Er habe «unethische Forschungsmethoden» angewendet und seine Ergebnisse in «unehrlicher» und «unverantwortlicher» Weise präsentiert.

Damit war der Wakefield-Studie jeder wissenschaftlicher Wert abgesprochen. Das darin begründete Vorurteil hält sich aber hartnäckig. Nun hat sich wieder einmal eine breit angelegte Untersuchung des vermeintlichen Zusammenhangs angenommen.

Risiko unabhängig von Impfung

Die kürzlich veröffentlichte retrospektive Kohortenstudie umfasst die Daten von über 95'000 Kindern, deren gesundheitliche Entwicklung von der Geburt bis zum fünften Lebensjahr dokumentiert wurde. Dabei zeigte sich erwartungsgemäss, dass das Autismus-Risiko bei einem Kind höher ist, wenn bereits bei einem älteren Geschwister eine entsprechende Störung vorliegt.

Ebenso klar zeigte sich aber auch, dass die MMR-Impfung zu keiner Steigerung des Risikos führte – weder bei erblich vorbelasteten Kindern, noch bei solchen ohne Autismus in der Familie. Selbst die Anzahl Impfungen hatte darauf keinen messbaren Einfluss.

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