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Isolierte Völker Der Fluss, der uns trennt

Im peruanischen Regenwald leben die Mashco Piro. Sie gehören zu den letzten isoliert lebenden Völkern der Erde. Die Regierung schützt die Gemeinschaft und verbietet jeglichen Kontakt zu ihr. Dennoch kommt es immer wieder zu Kontakten mit den Siedlungen auf der anderen Flussseite. Das birgt Gefahren.

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Der Fluss, der uns trennt
Aus SRF school vom 21.01.2023.
Bild: SRF abspielen. Laufzeit 51 Minuten.

Keine Schulen, kein Strom, kein Internet: Es gibt nur noch wenige ethnische Gemeinschaften, die nichts mit unserer modernen Welt zu tun haben. Die Mashco Piro im Manú-Nationalpark gehören dazu. Sie leben als Jäger und Sammler im Amazonas-Regenwald, weitgehend abgeschirmt vom Rest der peruanischen Gesellschaft.

Bis vor einigen Jahren kannte man sie nur aus Aufnahmen, die bei Überflügen entstanden sind. Dann begannen sie sich zu zeigen. Im August 2013 veröffentlichte die BBC Filmaufnahmen, die die Mashco Piro im Kontakt mit anderen Indigenen zeigen. Denn nur der Fluss Madre de Dios trennt sie von Dörfern und deren indigenen Bewohnern, die in den Mashco Piro ein «Brudervolk» sehen. Es kam zum Austausch von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen wie Töpfen oder Werkzeugen.

Tödliche Gewalt und gefährliche Krankheiten

Doch die Begegnungen zwischen Missionaren, Indigenen und den Mashco Piro verliefen nicht immer friedlich. Nachdem sie 2011 und 2015 zwei Menschen mit Pfeilen getötet hatten, entschied sich das peruanische Kultusministerium in einen Dialog mit dem indigenen Volk zu treten, um ein friedliches Nebeneinander zu fördern.

Ein Team aus Anthropologen und Indigenen anderer Stämme soll herausfinden, ob das isolierte Volk tatsächlich Kontakt will und sie gleichzeitig informieren, dass die Welt auf der anderen Flussseite für sie gefährlich sein kann. So ist etwa ihr Immunsystem auf viele Krankheiten nicht ausgerichtet. Für uns harmlose Infekte können zur tödlichen Gefahr für sie werden. Zudem bedrohen illegale Holzfällerei und Drogenschmuggel den Lebensraum der Mashco Piro.

Zwischen Moderne und ursprünglicher Kultur

Dokumentarfilmer Carl Gierstorfer begleitete das Projekt der peruanischen Regierung fünf Jahre lang. Einfühlsam zeigt der Film die Welt der indigenen Völker des Amazonas und das Spannungsfeld zwischen Moderne und ursprünglicher Kultur, in dem sie leben. Die einen haben Strom, Internet und Konsumgüter, sind aber dennoch wirtschaftlich abgehängt. Manche von ihnen sehnen sich nach der Lebensweise ihres «Brudervolkes». Andere leben zurückgezogen nach ihren eigenen Regeln, sind aber auch neugierig, was die unbekannte Welt auf der anderen Flussseite zu bieten hat.

Der Beitrag beleuchtet die Schattenseiten der modernen Welt und zeigt den Kampf der indigenen Völker um Selbstbestimmung und den Erhalt ihrer Kultur. Er gibt Einblick in fremde Lebenswelten und bietet Raum für weiterführende Diskussionen, zum Beispiel, was «Zivilisation» überhaupt bedeutet.

Bezug zum Lehrplan 21

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • RZG.2.2.b: … können vergangene und gegenwärtige Lebensweisen in verschiedenen Räumen untersuchen, charakterisieren und vergleichen.
  • RZG.2.2.c: … können soziale Ungleichheiten beschreiben, deren Ursachen erklären und Lebensbedingungen in verschiedenen Lebensräumen bewerten.
  • RZG.3.1.d: … können sich über Interessenskonflikte bei der Nutzung natürlicher Systeme informieren, diese abwägen und Eingriffe des Menschen in natürliche Systeme bewerten.

Stufe: Sek I, Sek II

Fächer: Geographie

Stichwörter: Ethnologie, Völkerkunde, Wissenschaft, Lebensweisen, Indigene, Amazonas, Regenwald, Urwald, Kultur, Zivilisation, Natur, Urvolk, Urvölker, Wirtschaft, Entwicklung, Technik, Gewalt

Produktion: Carl Gierstorfer. Docdays Productions 2021.

VOD: Bis 30.11.2025.

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