Die Fahrgäste sind genervt. Die wummernde Musikbox stört lediglich den betrunkenen Mann nicht. Sehr zur Freude der jungen Clique: Sie halten den grölenden und tanzenden Mann lachend auf ihren Smartphones fest. Als sich ein junges Paar einmischt, wird die Stimmung zunehmend gereizter. Doch die Jugendlichen provozieren weiter, bis ein weiterer Fahrgast wütend einschreitet. Nun droht der Streit in Gewalt auszuarten.
«22:47 Linie 34» ist der Master-Seminarfilm des ZHdK-Absolventen Michael Karrer. In seinem Kurzfilm inszeniert er eine allzu bekannte Alltagssituation. Er zeigt, wie bereits geringste Grenzüberschreitungen zu Konflikten mit Gewaltpotenzial führen können. Die filmische Umsetzung mag überraschen: Der Film kommt ohne einen einzigen Schnitt aus. Verschiedene Perspektivenwechsel ermöglichen dem Publikum dennoch Einblicke in die Gefühlswelten der Protagonist:innen. Karrers Kurzfilm lief an Festivals auf der ganzen Welt und erhielt diverse Preise. Darunter befindet sich auch die Auszeichnung zum besten Schweizer Film an den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur 2019.
Lehrplan-21 Bezug
Die Schülerinnen und Schüler ...
- ERG.5.6.b: ... können mögliche Ursachen und Folgen von Aggression im alltäglichen Erleben erläutern und reflektieren. [Aggression]
- ERG.5.6.d: ... können verschiedene Wege der Konfliktbewältigung erwägen und Scheinlösungen erkennen (z.B. Schuldabwälzung, Ausweichen, Verharmlosung, Mehrheitsdiktat). Konfliktlösung, Ausgleich, Mediation, Abstimmung]
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Gesellschaft, Ethik, Religion
Stichwörter: Jugendgewalt, Gewaltprävention, Gewalt, Schlägerei, Social Media, Snapchat, Provokation, Alkohol, Täter, Opfer, Grenzüberschreitungen, Zivilcourage, Verantwortungsdiffusion, Bystander-Effekt, Konfliktbewältigung, Deeskalation, Konfliktlösung
Produktion: Michael Karrer. «Zürcher Hochschule der Künste ZHdK» 2019.
VOD: Bis 28.02.2025.