Unterrichtsmaterial
Seit Jahrzehnten sorgen in den USA Cheerleader in knapper Kleidung und mit Pompons für gute Stimmung im Stadion. Gemeinsam spornen sie die Sportler zu Höchstleistungen an. Heute ist Cheerleading weit mehr als blosse Unterhaltung: Mit anspruchsvollen Akrobatikelementen und choreografierten Tanzformationen gilt Cheerleading mittlerweile als eigene Sportart.
An der Meisterschaft in Daytona Beach, Florida, messen sich jährlich tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander. Wer als Cheerleader erfolgreich ist, hat die Chance ein Sportstipendium zu erhalten und kann so hohe Studiengebühren einsparen. Für viele Jugendliche aus der Unter- und Mittelschicht ist das die einzige Chance, an einem der teuren amerikanischen Colleges studieren zu können.
Doch seit Beginn der #MeToo-Bewegung im Jahr 2018 steht die Cheerleading-Branche vermehrt in der Kritik: Cheerleader gehen mit Erfahrungen von Ausbeutung, Belästigung, Diätterror, Drill, Erniedrigung und Sexismus an die Öffentlichkeit und wehren sich gegen grosse Sportinstitutionen und Vereine wie die amerikanische Footballliga (NFL) oder die Miami Dolphins. Mit ihren Aussagen möchten sie die Branche verändern und zukünftige Cheerleader vor ähnlichen traumatischen Erfahrungen schützen.