Zwei Drittel lang wurde der Rekord-Weltmeister seiner deutlichen Favoritenrolle gerecht: Die Kanadier spielten Österreich phasenweise schwindelig. In der 38. Minute traf Pierre-Luc Dubois zum 6:1 für den Favoriten. Die Messe schien gelesen.
Doch das österreichische Team des Schweizer Trainers Roger Bader steckte nicht auf und schaffte eine der wohl grössten Aufholjagden der WM-Geschichte. Innert 16 Minuten stellte der Underdog von 1:6 auf 6:6, benötigte dafür nur 9 Abschlüsse. Peter Schneider traf dabei doppelt, auch Ambri-Stürmer Dominic Zwerger mischte sich unter die Torschützen. Der Ausgleich durch Minnesota-Legionär Marco Rossi fiel 49 Sekunden vor der Schlusssirene.
Tavares rückt Verhältnisse (etwas) gerade
Ein Happy-End fand das österreichische «Stehauf-Märchen» aber nicht: Nur 15 Sekunden waren in der Overtime gespielt, als Kanada-Captain John Tavares für die Entscheidung zum 7:6 sorgte und den «Ahornblättern» den Extrapunkt sicherte. Es ist der 16. Sieg der Kanadier im 17. WM-Spiel gegen Österreich (1 Unentschieden).
«Kein Mensch auf der Welt hat nach zwei Dritteln noch daran geglaubt. Es fühlt sich ein bisschen wie ein Sieg an», zeigte sich Zwerger nach dem Erfolgserlebnis gegenüber SRF euphorisiert.
In der Tabelle überholt Kanada die Schweiz und liegt nun punktgleich, aber mit dem besseren Torverhältnis an der Spitze. Die Österreicher freuten sich derweil über einen nicht-budgetierten Punkt – den ersten in diesem Turnier.