Als Nationaltrainer Patrick Fischer am Montag sein vorläufiges Kader für die WM in Tschechien bekannt gab, gehörte er zu den grössten Überraschungen: Ken Jäger. Für den 25-jährigen Bündner, der mit Lausanne den Meistertitel in einer packenden Finalserie gegen die ZSC Lions nur knapp verpasst hat, ist es die erste Teilnahme an einer WM.
Seine Premiere an Titelkämpfen verdiente sich Jäger mit starken Leistungen vor allem in den Playoffs. Für Fischer fiel weniger die immerhin beachtliche Ausbeute von 8 Skorerpunkten (1 Tor und 7 Assists in 19 Spielen) des Centers ins Gewicht. Vielmehr waren es andere Qualitäten, die diesem das WM-Ticket einbrachten.
Massgeblicher Anteil an Lausannes Lauf
Zusammen mit dem früheren NHL-Stürmer Michael Raffl und Tim Bozon gelang es Jäger oft, die gegnerischen Toplinien an deren Entfaltung zu hindern. In der umkämpften und erst im 7. Spiel entschiedenen Viertelfinal-Serie gegen den HC Davos zermürbten Jäger und Co. den HCD-Paradeblock mit Enzo Corvi, Matej Stransky und Valentin Nussbaumer. Im Final biss sich das hochkarätige ZSC-Trio Denis Malgin, Sven Andrighetto und Rudolfs Balcers immer wieder die Zähne an ihnen aus.
Zum Titel hat es Jäger und Lausanne am Ende trotzdem nicht gereicht. Dem verpassten Meistertitel trauert der gebürtige Davoser, der über einen Umweg nach Schweden 2020 zu den Waadtländern stiess, auch im Kreise der Nati noch nach: «Es ist sehr schade, dass wir verloren haben. Wir hätten sicher die Chance gehabt, den Kübel zu holen.»
Irgendwie hofft man immer, dass man an die WM kann. Ich habe mich unglaublich gefreut und gleich angefangen zu packen.
Der Trost in Form eines ersten WM-Aufgebots kam nach der grossen Enttäuschung gerade richtig: «Wenn man dann an die WM kann, ist man mental schnell wieder bereit», so Jäger. Mit einer Teilnahme an den Titelkämpfen habe er allerdings nicht unbedingt gerechnet, aber «irgendwie hofft man immer, dass man an die WM kann. Ich habe mich unglaublich gefreut und gleich angefangen zu packen».
In Tschechien will Jäger nun das Vertrauen, das Coach Fischer in ihn hat, zurückzahlen und mit weiteren starken Leistungen seinen Teil zu einem erfolgreichen Turnier der Schweizer Nati beitragen. Vielleicht kann er seine gute Saison ja doch noch krönen, zum Beispiel mit einer WM-Medaille.