Am Donnerstagmittag waren beim ersten Schweizer Training in der grossen Prager Arena nicht nur zahlreiche Schweizer Journalisten zugegen. Auch der eine oder andere «Spion» der Nati-Gruppengegner wollte sich ein Bild vom Fischer-Team machen – und natürlich NHL-Star Roman Josi, der vom Coaching-Staff zum Captain ernannt wurde, aus nächster Nähe sehen.
Die Stimmung im Schweizer Team wirkte gelöst, die Konzentration während den Übungen aber gleichwohl hoch, dasselbe gilt für die Intensität. Auch an den Banden wurde nicht mit Härte gegeizt, selbst wenn es im Match dann bestimmt noch einmal anders zu und hergehen wird – nicht zuletzt gegen den ersten Gegner Norwegen.
Gegen Norwegen ist Geduld gefragt
Fischer erwartet die «Wikinger» bestens organisiert, wie üblich. Man müsse sich auf ein «defensives Bollwerk» einstellen, glaubt der Nati-Coach und erinnert sich auch an vergangene Duelle mit den Norwegern: «Auch im letzten Jahr war es am Anfang ein zähes Spiel», so Fischer.
Nach leichten Schwierigkeiten zu Beginn bog die Schweiz damals in Riga mit 2 Treffern im Startdrittel doch noch früh auf die Siegerstrasse ein, am Ende resultierte ein glanzloser aber souveräner 3:0-Erfolg im 2. Gruppenspiel.
Einen solchen Ausgang, vor allem aufgrund der Null hinten, würde Fischer am Freitag beim WM-Auftakt in Prag mit Sicherheit unterschreiben, zumal er vermutet, dass seine Schützlinge zu Beginn etwas Nervosität verspüren werden. Das gelte jedoch gleichermassen für den Gegner und sei auch normal vor dem ersten Spiel. Sorgen macht sich der Coach deswegen keine: «Wir werden bereit sein», verspricht Fischer.
Hischier mit Kurashev, Niederreiter mit Andrighetto
22 Namen darf der Nati-Trainer auf das Matchblatt nehmen, 2 Feldspieler und 1 Goalie müssen entsprechend auf der Tribüne Platz nehmen. Obschon er erst am Donnerstag aus Nordamerika zum Team stiess, gehört Roman Josi nicht zu den Streich-Kandidaten. «Er wird am Freitag spielen», bestätigt Fischer. Nicht zum Einsatz kommen werden Sven Jung und Thierry Bader, die beim IIHF noch nicht gemeldet wurden. Somit hat die Schweiz noch zwei offene Plätze, total dürfen 25 Akteure für das WM-Turnier gemeldet werden.
Im Abschlusstraining bildete Josi ein Verteidigungspaar mit Lausannes Andrea Glauser. Gut möglich, dass die Beiden auch gegen Norwegen ein Duo bilden. Im Sturm hält Fischer zum WM-Auftakt wohl an der Top-Formation aus der Vorbereitung mit Calvin Thürkauf, Nico Hischier und Philipp Kurashev fest. Nino Niederreiter dürfte an der Seite von Sven Andrighetto und Ken Jäger auflaufen.
Noch nicht ganz klar ist, wer zum WM-Auftakt das Schweizer Tor hüten wird. Leonardo Genoni, Reto Berra und Akira Schmid standen am Donnerstag alle auf dem Eis.