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Champions League Di Matteo: «Tut uns leid für unsere Fans»

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Chelsea hat Roberto Di Matteo mit Schalke die erste Heimniederlage kassiert. Nach der diskussionslosen 0:5-Klatsche flüchten sich der Schaffhauser und auch Sportchef Horst Heldt aber nicht in Ausreden und entschuldigen sich bei den Fans.

Schon beim Pausenpfiff wurden die Schalke-Spieler von einem gellenden Pfeifkonzert der Zuschauer in die Kabine begleitet. Zu diesem Zeitpunkt lagen die «Königsblauen» gegen Chelsea bereits mit 0:3 im Hintertreffen. Spätestens nach Didier Drogbas 4:0 in der 76. Minute waren die Tribünen auf Schalke bedrohlich leer geworden - das Publikum hatte genug gesehen.

Enervierter Sportchef

«Wir wurden zu Recht ausgepfiffen, wir haben es nicht anders verdient», nahm auch Schalkes Sportvorstand Horst Heldt nach der Partie kein Blatt vor den Mund. Man habe «alles falsch gemacht, was man falsch machen kann» und insgesamt «eine blamable Leistung» abgeliefert, liess sich der 44-Jährige zitieren. Definitiv kein gutes Zeugnis für Trainer Roberto Di Matteo, der am Dienstagabend seine erste Niederlage vor heimischer Kulisse einstecken musste.

Zu viel Respekt vor Chelsea

Der Italo-Schweizer aus Schaffhausen hatte dann auch schnell eine Erklärung für den Tauchgang gegen die «Blues» gefunden: «Wir haben zu viel Respekt gezeigt, waren nicht aggressiv genug und haben den Chelsea-Spielern dadurch zu viel Raum gegeben.» Die Klatsche habe gezeigt, dass man noch sehr viel Arbeit vor sich habe. «Es tut uns leid, dass wir heute so eine Leistung vor unseren Fans abgeliefert haben», entschuldigte sich auch Di Matteo bei den masslos enttäuschten Anhängern.

Missglückter Taktik-Wechsel

Di Matteos persönliches Geheimnis wird es wohl bleiben, warum er gegen die Engländer mit einem 4-4-1-1 spielen liess und damit vom offensiveren 5-3-2-System abwich, mit dem er am Samstag noch den VfL Wolfsburg beim 3:2-Erfolg überrascht hatte. Denn Schalke schien nach dem frühen Rückstand durch John Terry nicht zu einer Reaktion fähig und spielte viel zu passiv. Als «Angsthasenfussball» beschrieb Heldt nach dem Schlusspfiff dann auch den taktischen Aufbau seiner Mannschaft.

Mourinho sah «perfektes Spiel»

Die erste Heimniederlage für Schalke seit April (0:1 gegen Mönchengladbach) wird Di Matteos Situation in Gelsenkirchen sicherlich nicht einfacher machen. Nach der 2. Niederlage in der «Königsklasse» in Serie droht den «Knappen» das vorzeitige Aus nach der Gruppenphase.

Die klare Niederlage gegen den englischen Tabellenführer ist aber insofern zu relativieren, als Schalke am Dienstag einem überragenden Chelsea unterlag, das praktisch keine Schwächen zeigte. «Der einzige Trost für sie ist, dass sie gegen eine Mannschaft verloren haben, die ein perfektes Spiel gemacht hat. Es war nicht ihr Fehler», bilanzierte José Mourinho den Sieg gegen das Team seines Vorgängers Di Matteo in für ihn üblicher Manier.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 26.11.14 20:00 Uhr

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