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Wunden lecken beim FCB
Aus sportaktuell vom 26.08.2015.
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Champions League Ohne Niederlage verloren: Die Gründe

Der Schweizer Serienmeister Basel verpasst zum ersten Mal seit 3 Jahren wieder die Champions-League-Gruppenphase. Für das knappe Scheitern gegen Maccabi Tel Aviv gibt es mehrere Gründe.

11 Pflichtspiele hat der FC Basel in dieser Saison bestritten. 9 davon hat das Team von Urs Fischer gewinnen können. Kein einziges ging verloren. Und trotzdem hat der Schweizer Serienmeister die erste grosste Enttäuschung in dieser Saison zu verdauen.

Die vielerorts fast schon erwartete Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase ist nicht gelungen. Erst zum zweiten Mal in den letzten 6 Jahren. Wer so knapp scheitert, darf fehlendes Glück geltend machen. Aber es gibt auch andere Gründe für das Aus gegen Maccabi Tel Aviv.

  • Die individuellen Fehler: Im Hinspiel kassierte der FCB zwei unnötige Gegentore. Neuzugang Daniel Hoegh stand jeweils am Ursprung. Erst mit einem ungeschickten Foul, das zum unheilbringenden Freistoss führte. Dann mit einem Fehlpass in der Nachspielzeit, der das 2:2 ermöglichte.Tel Aviv hatte sonst kaum Torszenen. Im Rückspiel verlor Breel Embolo im Mittelfeld leichtfertig den Ball und Hoegh-Ersatz Walter Samuel das Laufduell gegen Basel-Schreck Eran Zahavi. Das waren zu viele Aussetzer.
  • Die Entschlossenheit: Maccabi Tel Aviv hat spielerisch nicht dieselbe Qualität wie Basel, was einige FCB-Spieler zu herablassenden Kommentaren verleitete (Calla: «Maccabi in der Champions League ist ein Witz»). Aber was die Israeli an Kampfbereitschaft und Entschlossenheit zeigten, war beeindruckend. In diesen Disziplinen waren sie dem Schweizer Vertreter, der sich vielleicht ein wenig zu sicher fühlte, klar überlegen.
  • Die Abwesenden: Dass nicht alle Spieler einsatzbereit und in Form sind, gehört zum Geschäft. Trotzdem schmerzte Basel die Absenzen von Aufräumer Zdravko Kuzmanovic in beiden Partien sowie von Spielmacher Matias Delgado und Stürmer Marc Janko im Rückspiel. Ihre Erfahrung hätte das Team brauchen können. Gerade weil mit Fabian Schär, Fabian Frei und Marco Streller im Sommer drei Stützen gingen.
  • Der Trainer: Wer 9 von 11 Spiele gewinnt, die beiden wichtigsten aber nicht, muss sich Kritik gefallen lassen. Dass Fischer den unglücklichen Hoegh durch Samuel ersetzte, war vertretbar, im Rückblick aber auch kein Glücksgriff. Auch für die Nichtberücksichtigung von Shkelzen Gashi mochte er gute Gründe haben. Insgesamt liess es seine Mannschaft aber an der nötigen Konzentration und Demut missen.
  • Der Zufall: Und jetzt findet er doch noch Eingang in die Analyse: Der Zufall. Das Pech. Wie auch immer man das Unwägbare im Sport nennen mag. Natürlich war Schiedsrichter William Collum im Hinspiel mit einem nichtgegebenen Elfmeter und einem aberkannten Tor ein entscheidender Faktor. Natürlich ist ein Gegentor in der 96. Minute via Pfosten unglücklich. Da der Zufall im Gegensatz zu den anderen Defiziten nicht manipulierbar ist, tut der FCB gut daran, ihn in der Analyse zu ignorieren.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 25.08.2015, 20:30 Uhr

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