Bereits vor dem letzten Spieltag in der 2. Bundesliga ist klar: Der Hamburger SV wird die Rückkehr in die 1. Bundesliga auch in dieser Saison nicht schaffen. Nach der 0:1-Niederlage der «Rothosen» gegen Paderborn liegt der Relegationsplatz ausser Reichweite, das 7. Jahr in der Zweitklassigkeit ist damit gebucht.
Vom Kurzbesucher zum Dauergast
Es steht nun bevor, was vor einem Jahrzehnt nicht einmal der notorischste Pessimist herbeifantasiert hätte: Aus dem Bundesliga-Dino, der von der Gründung der Eliteklasse 1963 bis 2018 ununterbrochen dabei war, dürfte nun der Zweitliga-Dino werden. Nur die Nord-Nachbarn St. Pauli (seit 2011) und Kiel (2017) sind aktuell länger in Serie dabei als der HSV – und beide stehen vor dem Sprung nach oben.
«Die Enttäuschung ist sehr, sehr gross», gab Trainer Steffen Baumgart am Freitagabend zu. Auch mit dem Hoffnungsträger an der Seitenlinie, der ab Mitte Februar als Nachfolger von Trainer Tim Walter geholt worden war, klappte es mit dem ersehnten Aufstieg nicht.
Doch Baumgart, durch seine Engagements bei Paderborn und Köln durchaus auf- und abstiegserprobt, gab sich in der Stunde der Enttäuschung kämpferisch und angriffslustig. «Ich glaube, dass wir gestärkt aus der Situation rauskommen – ich auf jeden Fall», so der 52-Jährige.
Die Fans sind unfassbar, sind immer da für uns.
Von den Paderborner Fans wurde Baumgart bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gefeiert und auch die HSV-Fans pfiffen nach dem Spiel nicht. Stattdessen besangen sie auch in der Stunde der Enttäuschung ihren Klub – ein starkes Zeichen. «Die Fans sind unfassbar, sind immer da für uns», sagte der Schweizer Verteidiger Miro Muheim. «Egal, wie wir spielen, egal, wie enttäuscht sie sind: Sie unterstützen uns immer weiter. Das ist extrem schön zu sehen und pusht uns natürlich auch, nächste Saison wieder anzugreifen.»
Vielleicht klappt es für den HSV ausgerechnet im verflixten 7. Jahr mit dem Aufstieg. Meilenweit entfernt davon waren die Nordlichter nie: Seit dem Abstieg landete man immer unter den besten 4, aber nur zweimal auf Platz 3. Scheitern auf hohem Niveau sozusagen.