Die Lage im gelb-schwarzen Lager ist ernst, sehr ernst. So ernst, dass sich Captain Steve von Bergen nach der 0:1-Niederlage gegen Aufsteiger Lugano zu den erbosten YB-Fans begab. Der 32-Jährige versprach per Megafon einen Sieg am Samstag im Cupspiel gegen Kriens. Es gab Applaus vom treuen Anhang.
Von Bergens Versprechen besänftigt die Fans
Unmittelbar nach Spielende hatten die YB-Fans das Team noch mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. In Anbetracht der kläglichen Chancenauswertung der Spieler von Forte-Nachfolger Harald Gämperle war die Reaktion verständlich.
Es war bezeichnend für den aktuellen Zustand des selbsternannten Titelkandidaten, wie Samuel Afum alleine vor dem Tor ins Leere grätschte und Haris Tabakovic vor Lugano-Goalie Francesco Russo scheiterte. Dass mit Guillaume Hoarau und Alexander Gerndt die gesetzten Stammspieler fehlten, interessiert letztlich auch in Bern niemanden.
Gegen Kriens, den Klub aus der Promotion League, ist definitiv kein weiterer Ausrutscher erlaubt. Das wissen alle Beteiligten. Denn nach 5 Spielen beträgt der Rückstand auf Basel schon empfindliche 9 Punkte. Das angestrebte Ziel – der erste Titel seit 1987 – scheint schon jetzt fast nur noch über den Cup realisierbar zu sein.
Ausgerechnet im Cup muss YB reagieren
Dieser Wettbewerb entpuppte sich in jüngster Vergangenheit jedoch als Schreckgespenst für Gelb-Schwarz. Seit der Saison 2006/07 scheiterte YB im Cup 6 Mal an Unterklassigen. 2013 blamiert man sich gegen Le Mont (damals 1. Liga Prom.), ein Jahr später bedeutete gar Buochs (2.i) Endstation. Dass man die 1. Runde gegen Bavois (1.) nur dank einem Treffer in der Nachspielzeit überstand, unterstreicht die düstere Bilanz.
Von Bergen hat mit seinem Sieges-Versprechen wie ein Roulette-Spieler seinen Einsatz getätigt. Es gibt kein Zurück mehr. Rien ne va plus. Für YB bleibt zu hoffen, dass die Partie in Kriens kein Russisch Roulette wird.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 12.08.2015, 20:00 Uhr