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Auf zum Medaillen-Rekord? Die Schweizer Trümpfe an der EM in Berlin

Am Montag fällt im Berliner Olympiastadion der Startschuss zu den Europameisterschaften der Leichtathleten. Wie steht es um die Schweizer Delegation?

Swiss Athletics nimmt mit einem vielversprechenden Team in Berlin teil. Zwar fehlen mit Langhürdler Kariem Hussein (Becken/Oberschenkel), Stabhochspringerin Nicole Büchler (Baby-Pause) und Hürdensprinterin Noemi Zbären (Hüfte) drei Schweizer Aushängeschilder. Dennoch ist eine Steigerung gegenüber 2016, als es die Rekordmarke von 5 Medaillen gegeben hat, nicht unrealistisch.

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Am Montag können Sie die European Championships in Glasgow und Berlin ab 15:30 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App verfolgen. In der Leichtathletik stehen u.a die Vorläufe über die 100 m der Männer an (mit Alex Wilson).

Aus dem 54-köpfigen Aufgebot (28 Männer, 26 Frauen) stechen Mujinga Kambundji, Lea Sprunger, Alex Wilson und die 4x100-m-Staffel der Frauen heraus. Kambundji und Sprunger ist gar eine Premiere zuzutrauen: Eine Schweizer Europameisterin gab es noch nie.

Die Medaillenkandidaten unter der Lupe:

  • Mujinga Kambundji: Die Bernerin strebt nach Bronze vor 2 Jahren ihre zweite EM-Medaille an. Die Chancen stehen gut. Die 26-Jährige verliess im vergangenen Herbst nach vier Jahren Trainer Valerij Bauer – und lag damit richtig. Kambundji blieb Mitte Juli an den nationalen Meisterschaften in Zofingen mit 10,95 Sekunden als erste Schweizerin unter 11 Sekunden. Von ihren Konkurrentinnen in Berlin erzielte 2018 einzig die Britin Dina Asher-Smith (10,92) eine bessere Zeit. Auch über 200 m und mit der 4x100-m-Staffel ist ihr eine Top-3-Klassierung zuzutrauen.

Video
Kambundji: «Bin das erste Mal als Mitfavoritin dabei»
Aus Sport-Clip vom 06.08.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 50 Sekunden.

  • Lea Sprunger: Wie Kambundji holte die Waadtländerin 2016 ihre erste EM-Medaille, über 400 m Hürden. In Berlin scheint nun noch mehr möglich zu sein. Schneller als Sprunger war in diesem Jahr keine Europäerin, obwohl die 28-jährige die eigenen Erwartungen mit 54,79 Sekunden nicht erfüllt hat. Für die letztjährige WM-Fünfte ist die Schweizer Bestmarke von Anita Protti aus dem Jahr 1991 (54,25) der Massstab. Diesen Rekord will sie unbedingt in ihren Besitz bringen.
  • Tadesse Abraham: Eine weitere Goldmedaille strebt Tadesse Abraham an. Vor zwei Jahren wurde er in Amsterdam souverän Europameister im Halbmarathon. Zudem trug er entscheidend dazu bei, dass auch das Schweizer Team Gold gewann. Ein Triumph in Berlin wäre umso spezieller, als der gebürtige Eritreer am 12. August, am Tag des Rennens, den 36. Geburtstag feiert.
  • Alex Wilson: Europas Nummer 3 über 200 m in diesem Jahr ist ein weiterer Medaillenkandidat. Der 27-jährige Basler muss aber erst noch zeigen, dass er auch an einem Grossanlass sein Potenzial abrufen kann.

Video
Wilson: «Mein grosses Ziel sind die 200 m»
Aus Sport-Clip vom 06.08.2018.
abspielen. Laufzeit 35 Sekunden.

Athleten und Athletinnen mit Aussenseiterchancen:

  • Selina Büchel: Die 800-m-Läuferin holte in der Halle bereits zweimal EM-Gold. Im Freien wartet sie nach dem 4. Rang in Amsterdam aber noch auf einen EM-Podestplatz. Bislang lief es der 27-jährigen Toggenburgerin in diesem Jahr aber nicht wie gewünscht.
  • Julien Wanders: Dem 22-jährigen Genfer ist ebenfalls einiges zuzutrauen. Das Lauftalent startet über 5000 und 10'000 m.
  • Martina Strähl: Im Frühling lief die 31-Jährige beim Halb-Marathon in Berlin Schweizer Rekord (1:09:29). Schafft die Berglauf-Spezialistin auch über die Marathon-Distanz einen Exploit?

Die Perspektiven der Schweizer sind jedenfalls ausgezeichnet. «Der Optimismus ist gross», sagt Leistungssportchef Peter Haas. Man dürfe jedoch nicht unterschätzen, dass die Erwartungen immer höher würden.

Das Aufgebot

Männer. 100 m: Silvan Wicki, Alex Wilson, Florian Vlivaz. 200 m: Wicki, Wilson. 400 m: Joel Burgunder. 1500 m: Jan Hochstrasser. 5000 m: Jonas Raess, Julien Wanders. 10 000 m: Wanders. 110 m Hürden: Jason Joseph, Brahian Peña. 400 m Hürden: Dany Brand, Alain-Hervé Mfomkpa. Hoch: Loïc Gasch. Stab: Dominik Alberto. Weit: Benjamin Gföhler, Christopher Ullmann. Marathon: Tadesse Abraham, Marcel Berni, Andreas Kempf, Christian Kreienbühl, Patrik Wägeli, Geronimo von Wartburg. 4x100 m: Sylvain Chuard, Clivaz, Suganthan Somasundaram, Wicki, Wilson. 4x400 m: Brand, Burgunder, Charles Devantay, Jonas Gehrig, Mfomkpa, Ricky Petrucciani.

Frauen. 100 m: Mujinga Kambundji, Salomé Kora, Ajla Del Ponte. 200 m: Sarah Atcho, Cornelia Halbheer, Kambundji. 800 m: Selina Büchel, Lore Hoffmann. 1500 m: Delia Sclabas. 400 m Hürden: Yasmin Giger, Robine Schürmann, Léa Sprunger. 3000 m Steeple: Chiara Scherrer, Fabienne Schlumpf. Stab: Angelica Moser. Siebenkampf: Annik Kälin, Géraldine Ruckstuhl. Hammer: Nicole Zihlmann. Marathon: Laura Hrebec, Karoline Moen Guidon, Susanne Rüegger, Martina Strähl. 4x100 m: Atcho, Samantha Dagry, Halbheer, Kambundji, Kora, Del Ponte. 4x400 m: Giger, Hoffmann, Fanette Humair, Rachel Pellaud, Veronica Vancardo, Vanessa Zimmermann.

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 05.08.2018, 18:40 Uhr

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