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Sotschi Mayer holt Gold in der Abfahrt - Janka verpasst Medaille

Matthias Mayer ist Olympiasieger in der Abfahrt. Der 23-jährige Österreicher setzte sich in Sotschi hauchdünn vor dem Italiener Christof Innerhofer und dem Norweger Kjetil Jansrud durch. Carlo Janka klassierte sich als einziger Schweizer in den Top Ten.

Matthias Mayer ist in der Abfahrt der siebte Olympiasieger aus Österreich – der erste seit Fritz Strobl vor 12 Jahren. «Das ist unglaublich!», freute sich der 23-jährige Kärntner. «Ich war schon in Bormio und Wengen gut unterwegs.» Er belegte bei den Klassikern die Ränge 5 und 6. «Heute ging es glücklicherweise perfekt auf.»

Dass Mayer die Olympia-Strecke im Griff hat, hatte sich zwar in den Trainings angedeutet. Trotzdem ist sein Sieg eine Überraschung: Im Weltcup stand er noch nie auf einem Abfahrts-Podest. Erst im Super-G fuhr der Österreicher schon zweimal auf den zweiten Platz.

In der Tradition der Aussenseiter-Siege

Mayer ist bereits der sechste Fahrer, der ohne Weltcup-Sieg zu Olympiagold fuhr. Dieses Kunststück war vor ihm bereits Antoine Dénériaz (Fr/2006), Jean-Luc Crétier (Fr/1998), Tommy Moe (USA/1994), Patrick Ortlieb (Ö/1992) und Leonhard Stock (Ö/1980) gelungen.

Die Basis zum Erfolg legte Mayer mit einem überragenden zweiten Streckenteil. Im Ziel lag er 0,06 Sekunden vor Christof Innerhofer (It) und 0,10 Sekunden vor Kjetil Jansrud (No). Während Mayer und Innerhofer ihre erste olympische Medaille feiern können, hat Jansrud bereits Edelmetall zu Hause: 2010 holte der 28-Jährige im Riesenslalom Silber.

Die meistgenannten Favoriten Aksel Svindal (4./+0,29) und Bode Miller (8./+0,52) verpassten die Medaillenränge.

Janka mit ärgerlichem Fehler

Carlo Janka, der in den Trainings überzeugt hatte, beendete das Rennen als bester Schweizer an 6. Stelle und holte damit ein olympisches Diplom. «Eine Medaille war das Ziel und sie wäre auch möglich gewesen», zeigte er sich nach der Abfahrt enttäuscht.

Die mögliche Medaille vergab Janka bei der tückischen Klippe «Bear’s Brow», als sein Sprung viel zu weit und leicht in die falsche Richtung ging. Dieser Fehler dürfte den Bündner rund acht Zehntel gekostet haben. «Ich habe keine Ahnung, warum ich so weit flog», ärgerte er sich.

Enttäuschende Schweizer

Beat Feuz (13.), Didier Défago (14.) und Patrick Küng (15.) konnten nicht mit den Besten mithalten. Die drei Schweizer zeigten zwar saubere Fahrten, allerdings waren sie zu wenig entschlossen. Im Ziel lagen allesamt mehr als eine Sekunde hinter der Spitze und damit ausserhalb der Top Ten.

Die Olympiasieger in der Abfahrt

JahrOlympiaortOlympiasieger
2014SotschiMatthias Mayer (Ö)
2010VancouverDidier Défago (Sz)
2006TurinAntoine Dénériaz (Fr)
2002Salt Lake CityFritz Strobl (Ö)
1998NaganoJean-Luc Crétier (Fr)
1994LillehammerTommy Moe (USA)
1992AlbertvillePatrick Ortlieb (Ö)
1988CalgaryPirmin Zurbriggen (Sz)
1984SarajewoBill Johnson (USA)
1980Lake PlacidLeonhard Stock (Ö)
1976InnsbruckFranz Klammer (Ö)
1972SapporoBernhard Russi (Sz)
1968GrenobleJean-Claude Killy (Fr)
1964InnsbruckEgon Zimmermann (Ö)
1960Squaw ValleyJean Vuarnet (Fr)
1956CortinaToni Sailer (Ö)
1952OsloZeno Colò (It)
1948St. MoritzHenri Oreiller (Fr)

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