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Die Chancen der Schweizer in London
Aus Sportpanorama vom 15.11.2015.
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ATP-Tour Günthardt: «Die ‹Alten› sind schon sehr gut»

Bei den ATP Finals spielen dieses Jahr lauter alte Bekannte. SRF-Experte Heinz Günthardt sucht nach Gründen, spricht über Roger Federers frühere Dominanz und zieht den Vergleich zum Frauentennis.

2014 gab es an den ATP World Tour Finals mit Kei Nishikori, Marin Cilic und Milos Raonic drei neue Gesichter. In diesem Jahr sind die 8 Teilnehmer alles alte Bekannte. SRF-Experte Heinz Günthardt sieht die Dominanz der «Big Four» mit Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray als einen der Gründe dafür. Doch nur mit der Dominanz dieses Quartetts ist es nicht erklärt.

Federers Konkurrenz war in seinen frühen Jahren meiner Meinung nach nicht so gross wie später, als Nadal und Djokovic aufkamen.

Heinz Günthardt, was hat denn zuletzt auf der Tour gefehlt?

Günthardt: Ein Junger, der ganz nach vorne kommt. Wie Federer, Nadal oder Hewitt. Und es ist die grosse Frage, weshalb dies so ist. Die kann ich auch nicht genau beantworten. Aber die ‹Alten› sind schon sehr gut und offensichtlich ist es auch nicht so, dass jede Generation jemanden hervorbringt, der so gut ist wie sie. Ich glaube, es gab selten eine Generation wie die der «Big Four», in der gleichzeitig so viele so gut gespielt haben.

Umso höher ist es einzuschätzen, dass Stan in dieser Konstellation zwei Grand Slams gewinnen konnte.

Federers Konkurrenz war in seinen frühen Jahren, bei seinen ersten Grand-Slam-Titeln, meiner Meinung nach nicht so gross wie später, als Nadal und Djokovic aufkamen. Von daher erleben wir nun auch eine sehr spezielle Zeit im Männertennis. Mit Federer hat man einen, der sehr lange noch dabei ist. Dadurch, dass die besten länger spielen, gibt es auch weniger Platz für die Jungen.

Zur Person

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Heinz Günthardt kommentiert für SRF Sport seit Jahren zusammen mit Stefan Bürer die Tennisübertragungen.

Tut diese Konstanz, die es seit Jahren gibt, dem Männertennis gut oder schadet sie ihm eher?

Ich glaube, es ist gut fürs Männertennis. Denn die Leute wollen Spieler sehen, die sie kennen. Und nochmals zurück zum anderen Thema: Umso höher ist es einzuschätzen, dass Stan in dieser Konstellation zwei Grand Slams gewinnen konnte.

Wenn man den Vergleich zieht mit den WTA Finals: Dort sind die Spielerinnen viel jünger, es gibt immer wieder neue Namen, die sich qualifizieren.

Es gibt immer Zyklen. Das Frauentennis scheint momentan im Umbruch zu sein. Jede kann jede schlagen. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass gewisse Spielerinnen früh aufgehört haben. Ich denke da beispielsweise an Kim Clijsters, Justine Henin oder auch Martina Hingis. Wer waren die grössten Konkurrentinnen von Serena Williams? Clijsters, Henin. Das hilft natürlich. Bei den Frauen ist es nun interessant, denn es kommt eine neue Generation, zu der glücklicherweise auch Belinda Bencic und Timea Bacsinszky gehören. Was eine Aufbruchstimmung auslöst, da man sieht: Heute ist eigentlich alles machbar. Das hilft auch schon psychologisch.

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 12.11.2015 22:20 Uhr

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