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Trockene Augen – Wenn es ständig reibt und brennt
Aus Puls vom 25.11.2013.
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Augenleiden – Tränen der Trockenheit

Trockene Augen gelten als die häufigste Augenerkrankung überhaupt. Die Verbreitung nimmt aufgrund hormoneller Umstellungen mit steigendem Alter zu.

Augen, die brennen, das Gefühl von Sand in den Augen: Je nach Studie liegt die Zahl der davon Betroffenen bei den über 50-Jährigen zwischen 5 und 30 Prozent.

Trockenheit oft verkannt

Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Anders als zum Beispiel bei der Haut macht sich die Trockenheit häufig gar nicht als solche bemerkbar. In leichten Fällen berichten Betroffene oft über ein gelegentliches Kratzen, ein unangenehmes Gefühl im Auge oder müde Augen. In schweren Fällen brennen oder jucken die Augen andauernd, sind gerötet und abends müde und verquollen. Manche weckt sogar in der Nacht ein Brennen hinter geschlossenen Lidern, oder aber der Schmerz setzt am Morgen beim Öffnen der trockenen Augen ein.

Paradox erscheint auch ein weiteres Symptom: Die Augen tränen übermässig als Reaktion auf die Trockenheit. Auch eine starke Lichtempfindlichkeit oder verschwommenes Sehen in der Dunkelheit können sehr störend sein – so sehr, dass Betroffene nur noch mit der Sonnenbrille aus dem Haus können oder nachts aufs Autofahren verzichten müssen.

Ein weltweit renommierter Spezialist für trockene Augen in Japan, Dr. Kazuo Tsubota, hat einen Selbsttest entwickelt, der einen Anhaltspunkt liefert, ob man tatsächlich an trockenen Augen leidet. Den Test können Sie in der Box rechts als PDF herunterladen.

Langfristig möglichst keine Konservierungsstoffe

Sind die Symptome ausgeprägt, sollte sich unbedingt ein Arzt die Augen ansehen. Denn die Beschwerden beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, auch Hornhaut und Bindehaut können durch das ständige Reiben Schaden nehmen. Die Verletzungen bilden sich erst nach einer intensiven Behandlung wieder zurück. Oftmals braucht es dafür verschiedene Therapieansätze und Augentropfen mit Zusatzwirkstoffen wie Antibiotika, Cortison oder andere Substanzen. Ist das Trockenheitsgefühl in den Augen jedoch nur vorübergehend und milde ausgeprägt, ziehen viele Betroffene einen Eigenversuch mit künstlichen Tränen dem Besuch beim Augenarzt vor. Bei den Befeuchtungsmitteln für die Augen («künstliche Tränen») gilt es vor allem Folgendes zu beachten:

  • Konservierungsstoffe: Verlängern die Haltbarkeit vom Produkt im bereits geöffneten Behälter und sind daher in den meisten Augentropfen in Flaschenform enthalten. In viele kleine Einzeldosen verpackte Produkte kommen häufig ohne aus. Die Namen der gängigsten Konservierungsstoffe sind Benzalkoniumchloryd, Polyquad und Purite. Besonders Benzalkoniumchloryd vertragen viele Augen schlecht. Es sollte deshalb nicht über längere Zeit angewandt werden. Augentropfen in Flaschenform, die keine Konservierungsstoffe enthalten, sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Flüssigkeit/Gel/Salbe: Augenbefeuchtungsmittel werden am häufigsten in flüssiger Form angewendet («künstliche Tränen»). Die stören auf dem Auge am wenigsten, bleiben aber auch am kürzesten auf dem Auge haften. Häufig hält die Wirkung nicht länger als eine Stunde an. Augengels und -salben bilden auf dem Auge einen Film und bleiben daher viel länger haften – der Nachteil ist aber, dass sie Schleier auf den Augen bilden und zu verschwommenem Sehen führen. Wer auf klare Sicht angewiesen ist, hat mit diesen Produkten tagsüber meist Mühe. Für Menschen, die in der Nacht oder morgens beim Aufwachen Probleme haben, sind sie eine sehr gute Option vor dem Zubettgehen.
  • Inhaltsstoffe: Auch bei den Flüssigkeiten gibt es kürzer haftende und länger haftende Varianten. Produkte, die auf dem Zucker Zellulose oder einem Alkohol basieren, haften eher kurz, sind aber preislich günstiger. Bei ärztlicher Verschreibung übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Produkte mit dem Inhaltsstoff Hyaluronsäure haften länger, sind gut verträglich und werden von Augenärzten sehr gerne verschrieben. Leider übernimmt jedoch die Krankenkasse die etwas höheren Kosten nicht. Seit neuem sind auch einige Produkte auf dem Markt, die Lipide enthalten und dadurch gezielt die oberflächliche Fettschicht (Fachbegriff: Lipidschicht) des Tränenfilms aufzubauen versuchen. Die Wirksamkeit dieser Produkte wird sich noch zeigen, einige Augenärzte sprechen jedoch von vielversprechenden ersten Erfahrungen.

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