Im Schiffsgefängnis – Wie Italien illegal Flüchtlinge abschiebt

Geflüchtete werden illegal von Italien zurück nach Griechenland transportiert. Sie werden verborgen in Gefängnissen auf Touristenfähren ausgeschafft. Das zeigen Recherchen von SRF Investigativ in Zusammenarbeit mit Aljazeera, ARD Monitor, Domani und dem Recherchenetzwerk Lighthouse Reports. Die Vorwürfe in unserer Reportage richten sich an die italienischen Behörden und die Attica Group, die Betreiberin der meisten Fährschiffe im Adriatischen Meer. Die Attica Group weist die Vorwürfe unmenschlicher Transportbedingungen als haltlos zurück. Menschenwürde und die Sicherheit aller Menschen an Bord der Schiffe seien dem Unternehmen sehr wichtig. Zusätzlich zu den im Video erwähnten Punkten hält Attica fest: «Wir nehmen die erhobenen Anschuldigungen (…) sehr ernst und versichern, dass wir diesen weiter nachgehen werden.» Der Polizeichef von Bari weist die Vorwürfe der illegalen Rückführungen zurück. Er betont, in Bari würden auch illegal eingereisten Personen garantierte Rechte zugesichert. Jeder, der Asyl oder internationalen Schutz beantragen wolle, könne das tun. Hätte seine Behörde Kenntnis von Fällen unmenschlicher Behandlung, würde eine Untersuchung eingeleitet. Das italienische Innenministerium hat auf Anfrage zu den Vorwürfen keine Stellung genommen.