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«La tortue rouge» - Märchenhafter Traumfilm

«La tortue rouge» ist einer jener raren Animationsfilme, die nicht Halligalli bieten, sondern eine zutiefst menschliche Geschichte erzählen, die mit ihren poetischen Bildern noch lange nachwirkt. Und dies ganz ohne Worte.

Der Film beginnt grau und schwarz. Riesige Wellen, über denen Regen niedergeht. Mitten in diesen Naturgewalten ein Mensch. Schnitt: Strand, Ruhe, eine kleine Krabbe krabbelt ins Hosenbein des angespülten Mannes, der dadurch aus seiner Ohnmacht erwacht.

Der Mann lebt. Aber wie? Wie Robinson auf einer menschenleeren Insel. Er fängt an, sie zu erkunden, nach Nahrung und Wasser zu suchen. Kaum hat er sich etwas eingelebt, beginnt er ein Floss zu bauen. Nur weg von dieser Insel! Im Wasser fällt das Floss jedoch auseinander.

Die Grenze zum Märchen überschreiten
Der Mann macht einen neuen Anlauf, doch auch das zweite Floss wird wie von Geisterhand zerstört. Nach dem Schiffbruch folgt also ein weiterer Alptraum. Erst nach mehrmaligen Versuchen erkennt der Mann, was ihn an der Flucht hindert: eine riesige rote Seeschildkröte.

Die ungewöhnliche Farbe signalisiert die Grenze zum Märchen, die der Mann und mit ihm wir Zuschauer überschreiten. Wir gehen vom Alptraum zum Traum. Das Leben des Mannes verwandelt sich. Die feindliche Natur wird plötzlich schön und freundlich.

Jurypreis in Cannes
Michael Dudok de Wits «La tortue rouge» wurde zurecht in Cannes ausgezeichnet, denn der Animationsfilm ist ein Gedicht von einem Film. Anders als viele aktuelle Animationsfilme wurde dieser Film teilweise von Hand gezeichnet, was seinen Bildern eine ganz besondere Magie verleiht.

Das Werk ist zudem der erste europäische Film, der vom legendären japanischen Studio Ghibli («Chihiros Reise ins Zauberland») mitproduziert wurde. Das hat sich unter anderem in den stimmigen und poetischen Naturbildern niedergeschlagen.

Trailer / Interview Michael Dudok de Wit F

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