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Happige Vorwürfe gegen Berner Polizei
Aus Schweiz aktuell vom 03.11.2015.
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Bern Freiburg Wallis Kritik an der Berner Polizei

Happige Vorwürfe gegen die Kantonspolizei Bern: Nachdem im Rahmen der unbewilligten Antifa-Demos im Oktober über 130 Personen festgenommen wurden, wollte die Polizei in mindestens einem Fall einem Minderjährigen eine DNA-Probe abnehmen. Ein Vorgehen, das scharf kritisiert wird.

Mehrere unbewilligte Antifa-Demonstrationszüge formierten sich Mitte Oktober in Bern. Die Polizei liess die Demonstranten nicht gewähren, sperrte Strassenzüge ab und setzte zum Teil Gummischrot und Pfefferspray ein. Über 130 Personen wurden festgenommen, darunter auch Minderjährige.

Wie Dokumente zeigen, die «Schweiz aktuell» vorliegen, wollte die Polizei einem 16-jährigen Demonstranten eine DNA Probe abnehmen. Der Grund: «Hinderung einer Amtshandlung».

Für den Berner Anwalt Stephan Schmidli, der mehrmals Personen vertrat im Zusammenhang mit DNA-Entnahmen, ist das gesetzeswidrig: «Das rechtfertigt sich bei diesem Tatvorwurf nicht, das entspricht nicht der Rechtsprechung, zudem gilt zu bedenken, dass es um einen 16-Jährigen geht, und hier ist grösste Zurückhaltung geboten.» Thomas Sollberger, Chef der Kriminalabteilung der Kantonspolizei Bern, hält fest: «Dem Demonstranten wurde keine DNA-Probe abgenommen.»

Strafrechtsprofessor fordert Untersuchung

Die Polizei steht auch im Zusammenhang mit Hausdurchsuchen in der Kritik. Im April und August durchsuchte die Polizei mehrere Häuser im Zusammenhang mit Strafverfahren. Dabei wurden laut Bewohnern Personen gefesselt und Augenbinden angelegt. Laut Strafrechtsprofessor Martino Mona ein fragwürdiges Vorgehen, «denn jede Person hat das Recht, die Hausdurchsuchung zu verfolgen – mit verbundenen Augen und gefesselt ist das nicht möglich».

Polizisten nehmen einen Demonstranten fest.
Legende: Nach einer Antifa-Demo in Bern geriet die Berner Polizei in die Kritik. Keystone

Deshalb fordert Martino Mona wie auch der Grossrat Hasim Sancar eine unabhängige Untersuchung, damit Klarheit geschaffen werden kann. Thomas Sollberger erklärt, dass es bis jetzt keine Beschwerden im Zusammenhang mit den Hausdurchsuchungen gegeben hat und das Vorgehen der Situation angepasst war, da die Polizei eine Person suchte, die einen Raubüberfall verübte und in Deutschland bereits wegen versuchtem Totschlag verurteilt wurde.

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